Georg Friedrich von Greiffenclau zu Vollrads

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Datei:1626-1629GeorgFriedrichVonGreiffenklau.jpg
Wappen als Fensterbild im Mainzer Dom

Georg Friedrich von Greiffenclau zu Vollrads oder Georg Friedrich von Greiffenklau (* 8. September 1573; † 1629) war von 1626 bis 1629 Erzbischof und Kurfürst von Mainz und damit Erzkanzler des Heiligen Römischen Reiches.

Leben

Georg Friedrich entstammte einer Rheingauer Adelsfamilie, studierte am Germanicum in Rom, war dann im diplomatischen Dienst und Beamter in Kurmainz. 1616 erfolgte die Wahl als Bischof von Worms und 1626 zusätzlich als Erzbischof von Mainz.

Sein Grab ist im Dom zu Mainz.

Wirken

Er war Vater des Restitutionsedikts, das den Dreißigjährigen Krieg beeinflusste. 1627 erweiterte er die Martinsburg um einen Schlossbau im Renaissancestil.

Hexenprozesse

Bereits unter seinen Vorgängern Johann Adam von Bicken und Johann Schweikhard von Kronberg gab es viele Hexenprozesse in Kurmainz. Von 1600 bis 1630 sind für das Erzstift Mainz Dokumente zum Tod von 1879 Menschen als Opfer der Hexenverfolgungen erhalten geblieben. Ähnliche massive Verfolgungen lassen sich in Süddeutschland nur in den Hexenprozessserien der Hochstifte Bamberg und Eichstätt sowie in Würzburg und Ellwangen nachweisen. Gleich bei seinem ersten Besuch in Dieburg 1626 wurde der Kurfürst gebeten, die nötigen Untersuchungen zur Ausrottung des Lasters der Zauberei anzuordnen. 1627 begannen in Dieburg Hexenprozesse. Viele Menschen wurden als angebliche Mitschuldige "besagt", so dass es zu einer Serie neuer Prozesse kam in Dieburg, Seligenstadt, Aschaffenburg usw. 1627 wurden nach den vorliegenden Akten in Dieburg 36 Personen hingerichtet, nach Notizen von Pfarrer Laubenheimer sogar 85 "Hexen". 1629 begann im November eine neue Prozesswelle gegen 21 Verdächtige, und ganze Familien wurden fast völlig ausgerottet.

Literatur

  • Ferdinand Sender, Georg Friedrich Greiffenclau von Vollrads 1573-1629. Ein Prälat aus der mittelrheinischen Ritterschaft. Aufstieg und Regierungsantritt in Mainz. 1977. XXXII, 255 Seiten.
  • Steiners Geschichte der Stadt und ehemaligen Abtei Seligenstadt, Aschaffenburg 1820, S. 283 ff
  • Horst Heinrich Gebhard: Hexenprozesse im Kurfürstentum Mainz des 17. Jahrhunderts. Aschaffenburg, 1989
  • Soldan-Heppe, Geschichte der Hexenprozesse, Reprint München, 1911, Bd. II, S. 45-48

Weblinks

VorgängerAmtNachfolger
Johann Schweikhard von KronbergErzbischof von Mainz
1626-1629
Anselm Casimir Wambolt von Umstadt