Jabłonowo (Mirosławiec)
Jabłonowo (deutsch Appelwerder) ist ein Dorf in der Landgemeinde (Gmina) Mirosławiec (Märkisch Friedland) im Powiat Wałecki (Deutsch Kroner Kreis) der polnischen Woiwodschaft Westpommern.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt im Netzedistrikt des ehemaligen Westpreußen, etwa zwölf Kilometer nordwestlich von Wałcz (Deutsch Krone) und zwölf Kilometer östlich von Mirosławiec (Märkisch Friedland).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Appelwerder, neupolnisch Obelin, gehörte ursprünglich zu den sogenannten Goltzer Gütern in der Region, die sich im Besitz der Familie von der Goltz befanden. Das Dorf war am Anfang des 16. Jahrhunderts zusammen mit den Dörfern Lüben und Hohenstein durch Marten und Arnd von der Goltz gegründet worden.[1] Es kam dann an die Herrschaft Friedland, die um die Mitte des 17. Jahrhunderts durch Heirat in den Besitz der Familie Blankenburg gelangte. 1783 wurde Appelwerder zusammen mit Hohenstein von einem Blankenburg an den Freimann Bök verkauft.[2]
Im Jahr 1945 gehörte Appelwerder zum Landkreis Deutsch Krone im Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Appelwerder war dem Amtsbezirk Petznick zugeordnet.
Im Februar 1945 wurde Appelwerder von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit ganz Hinterpommern und der südlichen Hälfte Ostpreußens – militärische Sperrgebiete ausgenommen – der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es wanderten nun Polen zu. Appelwerder wurde unter der polnischen Ortsbezeichnung „Jabłonowo“ verwaltet. Die einheimische Bevölkerung wurde von der polnischen Administration aus Appelwerder vertrieben.
Demographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
---|---|---|
1783 | – | Vorwerk und Dorf mit einem evangelischen Bethaus, adliger Besitz, im Netzedistrikt, Kreis Krone, 16 Feuerstellen (Haushaltungen)[3] |
1818 | 83 | adliges Dorf[4] |
1910 | 241 | am 1. Dezember, davon 162 (160 Evangelische sowie eine katholische und eine jüdische Person) im Dorf und 79 (56 Evangelische, 23 Katholiken mit polnischer Muttersprache) im Gutsbezirk[5] |
1925 | 248 | darunter 220 Evangelische und 28 Katholiken[6] |
1933 | 256 | [7] |
1939 | 281 | [7] |
Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Appelwerder wurde die erste Kirche 1586 durch Marten von der Goltz erbaut. Nachdem diese evangelische Kirche 1771 abgebrannt war, wurde sie von der Frau des Hauptmanns von Kleist in Holzfachwerk mit daneben stehendem Turm wieder hergestellt. 1873/74 erfolgte der Neubau einer massiven Kirche aus Backstein mit Turm und Apsis, die am 18. Dezember 1874 eingeweiht wurde. Um 1890 war noch keine Orgel vorhanden.[1]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Appelwerder, Dorf und Gut, Kreis Deutsch Krone, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Appelwerder (meyersgaz.org).
- Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 249 (Google Books).
- Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 468–469 (Google Books).
- Friedrich von der Goltz: Nachrichten über die Familie der Grafen und Freiherrn von der Goltz. R. Schultz & Comp., Straßburg 1885, S. 353–356 (Google Books).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Gemeinde Appelwerder im ehemaligen Kreis Deutsch Krone in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
- Amtsbezirk Petznick (Territorial.de)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 468–469 (Google Books).
- ↑ Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 249 (Google Books).
- ↑ Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 5 (Google Books).
- ↑ Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 1: A–F, Halle 1821, S. 30, Ziffer 934 (Google Books).
- ↑ Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 12–13, Ziffer 7 (Google Books), und S. 16–17, Ziffer 98 (Google Books).
- ↑ Die Gemeinde Appelwerder im ehemaligen Kreis Deutsch Krone in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
- ↑ a b Michael Rademacher: Deutschkrone. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
Koordinaten: 53° 20′ N, 16° 18′ O