Jagdhaus Dobra

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Jagdhaus Dobra

Das Jagdhaus Dobra ist ein denkmalgeschütztes Gebäude im Ortsteil Dobra der Kurstadt Bad Liebenwerda im südbrandenburgischen Landkreis Elbe-Elster. Hier ist das im 18. Jahrhundert entstandene Gebäude mit seinem Nebengelass unweit des Ortszentrums des am Rande der Liebenwerdaer Heide gelegenen Dorfes am Ortsausgang in Richtung Theisa zu finden.[1]

Baubeschreibung und -geschichte

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Nebengebäude

Jagd- und Forsthaus

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Errichtet wurde das heute zu sehende Dobraer Jagdhaus in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Dabei handelt es sich um einen eingeschossigen massiven Ziegelbau mit Krüppelwalmdach.[1] Es wird angenommen, dass es noch unter dem sächsischen Kurfürsten Friedrich August II. (1696–1763) errichtet wurde.[2][3] Das Liebenwerdaer Heide genannte und östlich von Dobra gelegene Waldgebiet war einst ein altes Jagdrevier der sächsischen Kurfürsten. Bereits in der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde dieses Gebiet vom kursächsischen Markscheider und Landvermesser Georg Öder (1511–1581) vermessen. Die kurfürstlichen Jagdgesellschaften wohnten meist im nur wenige Kilometer von Dobra entfernt gelegenen Schloss Liebenwerda, wo auch der Förster bis ins 18. Jahrhundert hinein seine Wohnung hatte und später im Schloss Elsterwerda, das ab 1727 im Besitz des sächsischen Kurfürsten war.[4][5] Weitere Jagdhäuser in der Heide gab es außer in Dobra außerdem unter anderem in Hohenleipisch und nahe dem mitten in der Heide gelegenen Turmberg, wo sich auch ein kurfürstlicher Jagdgarten befand.[6]

Aus dem alten Jagdhaus ging später die Försterei Dobra hervor, von wo aus das Dobraer Forstrevier betreut und bewirtschaftet wurde.[3] Ab 1960 wurden große Teile des Gebietes der alten Liebenwerdaer Amtsheide als Truppenübungsplatz der NVA genutzt und große Waldgebiete wurden aus Sicherheitsgründen und dem Schutz vor westlicher Spionage für die Bevölkerung gesperrt.[7] Daher wurde das alte Jagdhaus in Dobra ab 1960 Wohn- und Dienstsitz eines Militärförsters.[3]

Auf dem Gelände befand sich auch eine Fachwerkscheune, welche in der Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden war und welche von der Försterei unter anderem zum Bündeln von Brennholz genutzt wurde. Hier entwickelte sich im Laufe der Zeit ein Betrieb, welcher verschiedene Holzprodukte wie Obst- und Gemüsekisten, Paletten und Verpackungskisten herstellte und in den 1970er Jahren auch auf das benachbarte Grundstück ausdehnte, wo ein Sozialgebäude und ein Heizhaus entstand. Nach der Wende erfolgte die Übernahme durch die Bundesforstverwaltung und der kleine Produktionsbetrieb wurde ausgegliedert, in der Folgezeit privatisiert und bald darauf abgewickelt.[3]

Bis zum Jahre 1994 war das Bundesforstamt noch in Dobra ansässig und in der Folgezeit wurden die Grundstücke des einstigen kurfürstlichen Jagdhauses schließlich privatisiert.[3]

  • Bianca Meusel: Die Försterei zu Dobra. In: Dobraer Heimatgeschichte 2009. 2009, S. 32–34.
Commons: Jagdhaus Dobra (Bad Liebenwerda) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

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  1. a b Datenbank des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum (Memento des Originals vom 9. Dezember 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bldam-brandenburg.de, abgerufen am 13. September 2017.
  2. Herbert Bartha: Dobra. In: Verein für Stadtmarketing und Wirtschaft Bad Liebenwerda e.V. (Hrsg.): Chronik der Stadt Liebenwerda. Winklerdruck GmbH Gräfenhainichen, Bad Liebenwerda 2007, S. 249.
  3. a b c d e Bianca Meusel: Die Försterei zu Dobra. In: Dobraer Heimatgeschichte 2009. 2009, S. 32 bis 34.
  4. Wolfgang Eckelmann, Michael Ziehlke: Chronik der Stadt Liebenwerda. Hrsg. v. Verein für Stadtmarketing und Wirtschaft Bad Liebenwerda e.V. Winklerdruck GmbH Gräfenhainichen, Bad Liebenwerda 2007, S. 24.
  5. Karl Graupner: Auerhähne in der Liebenwerdaer Amtsheide. In: Heimatkalender für den Bad Kreis Liebenwerda. Hrsg.: Arbeitsgemeinschaften der Natur- und heimatfreunde des Deutschen Kulturbundes Kreis Bad Liebenwerda. Bad Liebenwerda 1964, S. 203–206.
  6. Rudolf Matthies: Der Schraden als altes Jagdgebiet. In: Heimatkalender für den Bad Kreis Liebenwerda. Hrsg.: Arbeitsgemeinschaften der Natur- und Heimatfreunde des Deutschen Kulturbundes Kreis Bad Liebenwerda. Bad Liebenwerda 1959, S. 93.
  7. Klaus Dietrich: Legende und Wahrheit-zur Geschichte des ehemaligen Truppenübungsplatzes Liebenwerda. In: Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde e.V. Bad Liebenwerda (Hrsg.): Heimatkalender für den Altkreis Bad Liebenwerda, das Mückenberger Ländchen, Ortrand am Schraden und Uebigau-Falkenberg. Bad Liebenwerda 2002, ISBN 3-932913-22-1, S. 109–116.

Koordinaten: 51° 31′ 0,9″ N, 13° 26′ 53,8″ O