Jeanne d’Arc (Schiff, 1868)

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Jeanne d’Arc
Modell der Jeanne d’Arc
Modell der Jeanne d’Arc
Schiffsdaten
Flagge Frankreich Frankreich
Schiffstyp Panzerschiff
Klasse Alma-Klasse
Bauwerft Arsenal Cherbourg
Kiellegung 1865
Stapellauf 28. September 1867
Indienststellung 9. März 1868
Verbleib 1883 aus Register gestrichen
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
68,09 m (Lpp)
Breite 14,08 m
Tiefgang (max.) 6,37 m
Verdrängung 3825 t
 
Besatzung 316
Maschinenanlage
Maschine 4 × Dampfkessel
1 × Dampfmaschine
Maschinen­leistung 1.884 PS (1.386 kW)
Höchst­geschwindigkeit 11 kn (20 km/h)
Propeller 1
Takelung und Rigg
Takelung Bark
Anzahl Masten 3
Bewaffnung
  • 6 × Kanone 19,4 cm M1866
  • 4 × Kanone 12,0 cm
Panzerung
  • Gürtel: 150 mm
  • Batterie: 120 mm
  • Barbetten: 100 mm

Die Jeanne d’Arc war eine französische Panzerkorvette der Alma-Klasse. Während des Deutsch-Französischen Krieges operierte sie im Rahmen des Ostseegeschwaders. 1875 war sie an einem folgenschweren Seeunfall beteiligt. Benannt war das Schiff nach der französischen Nationalheiligen Johanna von Orléans.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutsch-Französischer Krieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Alma-Klasse war von dem Schiffbauingenieur Henri Dupuy de Lôme entworfen worden.

Norddeutscher Bund 1866–1871

Nach dem Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges verließ die Jeanne d’Arc am 24. Juli 1870 als Teil des so genannten Ostseegeschwaders („Escadre de la mer Baltic“) unter Vizeadmiral Louis Edouard Bouet-Willaumez Cherbourg und war an der Seeblockade der norddeutschen Ostseehäfen beteiligt. Ob sie am 17. August 1870 am Seegefecht vor Hiddensee teilnahm, ist nicht gesichert, jedoch wahrscheinlich, da sie anschließend den norddeutschen Aviso Grille und mehrere Dampfkanonenboote vor Hiddensee überwachte, um einen erneuten Vorstoß der Norddeutschen Flotte in die Ostsee zu verhindern. Die Überwachung wurde bis zum Abzug des Ostseegeschwaders fortgesetzt und endete mit dessen Abzug aus der Ostsee im September des Jahres.[1]

Seeunfall mit der Forfait 1875[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Soweit bekannt, wurde die Jeanne d’Arc im weiteren Verlauf des Krieges nicht eingesetzt. Am 21. Juli 1875 nahm sie im Tyrrhenischen Meer östlich von Korsika an einem Flottenmanöver teil. Dabei kreuzte die 1860 in Dienst gestellte, ungepanzerte Dampfkorvette Forfait versehentlich ihren Kurs und wurde vom Rammsporn der Jeanne d’Arc getroffen. Während die Jeanne d’Arc keine Schäden davontrug, sank die Forfait innerhalb von 14 Minuten. Die 160 Mann starke Besatzung war vorher in die Boote gegangen. Der Kommandant wurde von dem sinkenden Wrack gerettet, so dass es keinerlei Personalverluste gab.

Am 28. August 1883 wurde die Panzerkorvette außer Dienst gestellt. Das Endschicksal ist unbekannt.

Schwesterschiffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alma
  • Armide
  • Atalante
  • Montcalm
  • Reine Blanche
  • Thétis

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Campagne von 1870 in der Nord- und Ostsee. Aus dem Französischen des René de Pont-Jest. Mit Berichtigungen und Zusätzen eines deutschen Seeoffizier. Nebst einer Karte der Jade-, Weser-, und Elbe-Mündung, Bremen (J. G. Heyse) 1871.
  • Herbert Wrigley Wilson: Ironclads in action. A scetch of naval warfare from 1855 to 1895, 2 Bände, Boston, MASS (Little, Brown & Co.) 1896.
  • Robert Gardiner: Conway’s All the World’s Fighting Ships 1860–1905, Greenwich (Conways’s) 1979.
  • Clas Broder Hansen: Deutschland wird Seemacht. Der Aufbau der Kaiserlichen Marine 1867–1880, Gräfelfing vor München 1991. ISBN 3-924896-23-2
  • Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871, Cambridge (Cambridge University Press) 2003. ISBN 0-521-58436-1
  • Hans Otto Steinmetz: Im Schatten der Armee und der großen Politik. Eine Betrachtung zum Einsatz der preußisch-deutschen Marine im Krieg 1870/71, in: Marine-Rundschau, Band 70, Jg. 1973, S. 212–229.
  • Hans-Justus Kreker: Die französische Marine im Kriege von 1870/71, in: Marine-Rundschau, Band 70, Jg. 1973, S. 276–286

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kreker, S. 280.