Jenisch (Familie)

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Stammwappen der Jenisch in Siebmachers Wappenbuch von 1605, Abteilung Augspurgische Erbare Geschlechter, entsprechend dem Wappenbrief von 1503, nur das dort ein Stechhelm erwähnt wird, wohin in den Adelsbriefen von 1621 bzw. 1629 der Bügelhelm sowie die Helmkrone -nicht wie hier eine goldene Rinderstirn mit Ohren- dokumentiert sind

Jenisch ist der Name einer weit verbreiteten Kaufmannsfamilie, deren Zweige im 16. und 17. Jahrhundert in Augsburg, Kempten und Memmingen sowie vom 18. bis 20. Jahrhundert in Hamburg großen Einfluss hatten.

Der Name Jenisch ist erstmals Mitte des 14. Jahrhunderts in Augsburg nachweisbar (Bartolomäus Jenisch, geb. 1349). Joachim (1505-1575) war Bürgermeister von Augsburg. Einer seiner Enkel, Zimbert Jenisch (1587-1645), wanderte nach Hamburg aus, heiratete dort eine Tochter der Kaufmannsfamilie Amsinck und erschloss sich so den Zugang in hanseatische Kreise. Die Nachkommen schlossen Ehebündnisse mit allen einflussreichen Hamburger Kaufmannsfamilien und stellten wiederholt Mitglieder des Senats (Paul Jenisch (1680 - 1745), Emanuel Jenisch (1725 - 1783), Martin Johann Jenisch der Ältere, Martin Johann Jenisch der Jüngere).

In Kempten bekleideten Vertreter eines älteren Zweiges der Familie über mehrere Generationen in der Zeit von 1646 bis 1763 das Amt des Bürgermeisters.

Adelserhebungen

  • Der Kemptener Zweig wurde 1746 in den Erblichen Reichsritterstand als Ritter von Jenisch Edle von Lauberzell erhoben.
  • In den preußischen Adels- und Freiherrnstand gelangte 1906 Martin Rücker Jenisch. Der jeweilige Fideikommissbesitzer von Blumendorf und Fresenburg (bei Bad Oldesloe) war berechtigt zur Führung des Freiherrntitels, sonst untituliert.

Wappen

Stammwappen der Jenisch in Siebmachers Wappenbuch, Abteilung Memmingische Adeliche Geschlecht- und Gesellschaffter, entsprechend dem Wappenbrief von 1503 mit Stechhelm, nur das dort beide Büffelhörner golden-schwarz geteilt bezeichnet werden (im Gegensatz zu hier farbengewechselt)
  • Laut kaiserlichem Wappenbrief Antwerpen 18. Februar 1503: In von Gold und Schwarz geteiltem Schild eine Lilie verwechselter Farbe; auf dem Stechhelm mit schwarz-goldenen Decken die Lilie zwischen zwei von Gold und Schwarz geteilten Büffelhörnern.
  • Wappen 1629 (Hamburger Linie) bzw. 1621 (Württemberger Linie): Gleich wie 1503, jedoch mit Bügelhelm und Helmkrone.
  • Wappenvermehrung von 1746 für die in den erblichen Reichsritterstand erhobenen Ritter von Jenisch, Edle von Lauberzell: Im gevierten Schild in 1 und 4 im gold-schwarz geteilten Feld eine schwarz-gold gespiegelte Lilie, in 2 und 3 ein weißes Schwert in rotem Feld (Stammwappen der Hainzl). 3 und 4 gespalten durch eine eingebogene blaue Spitze mit einem aus roten Flammen wachsenden silbernem Phönix. Auf den gekrönten Helmen mit rechts schwarz-goldenen, links rot-weißen Decken auf dem rechten Helm zwischen einem gold-schwarzen übereckgeteilten Flug eine schwarz-gold gespiegelte Lilie, auf dem linken Helm zwischen einem rot-weißen übereckgeteilten Flug ein goldenes Horn mit roter Schnur.
  • Wappen Jenisch des Mannesstammes Rücker (1906): Im gevierten Schild in 1 und 4 im gold-schwarz geteilten Feld eine schwarz-gold gespiegelte Lilie, in 2 und 3 ein weißes Schwert in rotem Feld. Auf dem gekrönten Helm mit rechts schwarz-goldenen, links rot-weißen Decken zwischen einem rechts rot-weißen, links gold-schwarzen Flug eine schwarz-gold gespiegelte Lilie.

Literatur

  • Hans Carl Jenisch und Uwe Jenisch (Hg.): Paul Jenisch (1558-1647) Seine Vorfahren und Nachkommen oder Lebensbilder aus acht Jahrhunderten Familiengeschichte Jenisch. Selbstverlag, Frankfurt am Main 2009.
  • Eckart Klessmann: Geschichte der Stadt Hamburg. Verlag Die Hanse, Hamburg 2002, ISBN 3-434-52596-3.
  • Arne C. Wasmuth: Hanseatische Dynastien. Alte Hamburger Familien öffnen ihre Alben. Verlag Die Hanse, Hamburg 2001, ISBN 3-434-52589-0.
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band VI, Band 91 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag Limburg a. d. Lahn 1987, S. 40 ff.
  • Gerhard Nebinger: Die Jenisch in Kempten in: Allgäuer Geschichtsfreund, Nr. 83/84, ohne Jahrgang.