Joaquín Rodrigo

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Joaquín Rodrigo Vidre (* 22. November 1901 in Sagunto, Valencia; † 6. Juli 1999 in Madrid) war ein spanischer Komponist.

Leben

Rodrigo, der in seinem dritten Lebensjahr in Folge einer Diphtherie-Erkrankung erblindete, studierte bis 1927 Komposition am Konservatorium in Valencia und ging anschließend nach Paris, wo er seine musikalische Ausbildung in den Fächern Komposition, Klavier und Harmonielehre an der Ecole Normale de Musique unter anderem bei Paul Dukas bis zum Jahre 1932 vervollkommnete. Dort lernte er auch seine zukünftige Ehefrau, die türkische Pianistin Victoria Kamhi, kennen. Das Paar heiratete 1933 in Valencia. In den folgenden Jahren unternahm er zahlreiche Reisen, die ihn nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz führten; außerdem kehrte er 1934 für ein Jahr nach Paris zurück, um dort Musikgeschichte zu studieren. 1939 ließ er sich in Madrid nieder, unternahm jedoch weiterhin ausgedehnte Reisen (unter anderem nach England, Italien, Griechenland und Südamerika). 1948 wurde Rodrigo Professor für Musikgeschichte am Konservatorium in Madrid. Daneben beschäftigte er sich als Musikkritiker und war beim Radio als Leiter der Musikabteilung tätig. Er erhielt zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen, darunter zweimal den Premio Nacional de Música (1942 und 1982). Außerdem ernannten ihn sieben Universitäten zum Ehrendoktor (unter anderem die Polytechnische Universität Valencia). Im Jahre 1996 erhielt Rodrigo den Premio Príncipe de Asturias.

Stil

Der Königspalast in Aranjuez

Prägend war für Rodrigo die Begegnung mit Manuel de Falla während seiner Pariser Zeit. Von ihm und Paul Dukas beeinflusst, entwickelte Rodrigo einen Personalstil, der Neoklassizismus mit spanischer Folklore verband. Teilweise übernahm er leicht verändert typische Figuren des 16. bis 18. Jahrhunderts oder bearbeitete Stücke alter spanischer Meister. Gleichzeitig orientierte er sich an der Volksmusik insbesondere tänzerischer Art. Seine Melodik ist sehr einprägsam, die Orchestrierung stets klar und eher kammermusikalisch, aber trotzdem sehr farbig. Rodrigos Werke stehen im Rahmen der Tonalität, er reicherte seine Harmonik aber gerne mit leichten Dissonanzen an. Besonders interessierte ihn die Gattung des Konzertes. Sein bekanntestes Werk ist das Concierto de Aranjuez, das mit Sicherheit zu den populärsten Musikstücken des 20. Jahrhunderts zählt. Rodrigo gilt als bedeutendster spanischer Komponist seiner Generation.

Werke

  • Orchesterwerke
    • Zarabanda lejana y villancio, symphonische Dichtung (1926-30)
    • Per la flor del lliri blau (Für die Blüte einer blauen Lilie), symphonische Dichtung (1934)
    • Música para un jardín (Musik für einen Garten), symphonische Dichtung (1923-57)
    • A la busca del más allá (Auf der Suche nach dem Jenseits), symphonische Dichtung (1976)
  • Werke für Blasorchester
    • Pasodoble para Paco Alcalde (1975)
    • Adagio para Instrumentos de Víento (1966)
    • Homenaje a la Tempranica (1939)
    • Per la Flor del Lliri Blau (arr. 1984)
  • Konzerte
    • Concierto de Aranjuez für Gitarre und Orchester (1939)
    • Fantasía para un Gentilhombre für Gitarre und Orchester (1954)
    • Concierto para una fiesta für Gitarre und Orchester (1983)
    • Concierto Madrigal für zwei Gitarren und Orchester (1966)
    • Concierto Andaluz für vier Gitarren und Orchester (1967)
    • Concierto Serenata für Harfe und Orchester (1952)
    • Sones en la Giralda für Harfe und Orchester (1963)
    • Concierto heroico für Klavier und Orchester (1942, rev. 1995)
    • Concierto de estío für Violine und Orchester (1943)
    • Concierto en modo galante für Violoncello und Orchester (1949)
    • Concierto como un divertimento für Violoncello und Orchester (1981)
    • Concierto pastoral für Flöte und Orchester (1978)
  • Andere Werke
    • Lieder z.B. Cuatro Madrigales Amatorios (1948)
    • Chöre
    • Kammermusik für Streicher
    • Gitarrenmusik
    • zahlreiche kleinere Klavierstücke