Johann III. von Grumbach

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Johann III. von Grumbach, Grabmal im Würzburger Dom
Gemehrtes fürstbischöfliches Wappen im Ingeram Codex
Familienwappen der von Grumbach nach dem Scheiblerschen Wappenbuch, Johann III. führt es in einem gemehrten Wappen fort.

Johann von Grumbach († 11. April 1466 in Würzburg) war als Johann III. Fürstbischof von Würzburg von 1455 bis zu seinem Tod 1466.

Johann von Grumbach im Familienkontext

Johann von Grumbach stammt aus dem fränkischen Adelsgeschlecht der Wolffskeel von Grumbach, die sich später in dieser Linie nur noch als von Grumbach bezeichnete (siehe auch Liste fränkischer Rittergeschlechter). Bereits über 100 Jahre vor dem Amtsantritt von Johann III. war Wolfram von Grumbach Bischof von Würzburg. Die Familie von Grumbach tritt nicht zuletzt wegen ihrer zahlreichen Güter im Würzburger Raum immer wieder auch in der Geschichte des Hochstifts Würzburg in Erscheinung, so auch später die Reformatorin Argula von Grumbach oder Wilhelm von Grumbach in der Fehde gegen den späteren Bischof Melchior Zobel von Giebelstadt.

Biografische Daten

Johann tritt bereits 1408 als Würzburger Domherr und 1432 als Propst auf. Gegenüber dem Fürstbischof Gottfried IV. Schenk von Limpurg, dessen Nachfolger er später sein wird, nimmt er eine oppositionelle Rolle ein. Während sich dieser durch Zurückhaltung und die Wahrung finanzieller Interessen auszeichnet, erscheint Fürstbischof Johann III. von Grumbach in einer sehr kämpferischen Position. Er ist von Beginn seiner Amtszeit an in Fehden verwickelt, in denen er sich auch gegenüber lokalen Adelsgeschlechtern durchsetzt. Er schaltet sich in die Konflikte der wachsenden Territorialstaaten unter den Markgrafen von Brandenburg aus dem Haus der Hohenzollern und den bayerisch-pfälzischen Wittelsbachern ein. Zum Ende seiner Regierung beginnt 1463 eine sich steigernde Auseinandersetzung mit dem benachbarten Hochstift Bamberg, bei dem alte Bündniskonstellationen zu einer neuen Eskalation zu führen drohen. Sein Tod verhindert allerdings die Fortsetzung dieser Streitigkeiten. Sein Leichnam wurde im Würzburger Dom beigesetzt. Das Zeremonienschwert des Bischofs, anstelle des Krummstabes, scheint seiner Neigung zu kriegerischen Lösungen Rechnung zu tragen.[1]

Wappen

Das Wappen des Fürstbischofs ist geviert. Die Felder zwei und drei greifen das Familienwappen der von Grumbach auf. Das Wappen der von Grumbach ist bei Siebmacher ein schreitender Mohr mit drei roten Rosen. Die Helmzier besteht aus einem geschlossenen Flug in Schwarz und Gold. Das erste Feld beinhaltet den Fränkischen Rechen für das Herzogtum Franken und das vierte Feld ein Rennfähnlein in Rot und Silber für das Bistum Würzburg. Sein Wappen trägt der Schlussstein der Ritterkapelle von Haßfurt, Zeichen der Vollendung des Bauwerks unter seiner Leitung.[2]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Marcel Moning: Kur- und Ehrenschwerter; in: Werner Paravicini (Hrsg.): Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich. Bilder und Begriffe; Residenzenforschung 15 II, Teilbd. 1+2; Thorbecke Verlag, Ostfildern 2005.
  2. Haus der Bayerischen Geschichte: KulTour-Pfad Franken: Haßfurt
VorgängerAmtNachfolger
Gottfried IV. Schenk von LimpurgFürstbischof von Würzburg
1455–1466
Rudolf II. von Scherenberg