Johann Oberhammer
Johann Oberhammer (* 10. April 1879 in Kindberg;[1] † 4. Mai 1956 in Wien) war ein oberösterreichischer Beamter, sozialistischer Politiker und später Wiener Bankdirektor.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Johann Oberhammer war der Sohn des Seilermeisters Andreas Oberhammer (* 15. Oktober 1822 in Markt Perg (Mühl …), Oberösterreich; † 26. August 1884) und dessen Gattin, der Wein- und Spirituosenhändlerin Anna Oberhammer (* 9. Juni 1849, geb. Bauer in Maria-Zell; † 17. Dezember 1927 in Graz). Er wurde in Kindberg geboren, erlernte Sensenschmied, übersiedelte nach Oberösterreich, wo er im Selbststudium Wirtschaftskunde erlernte. Schließlich schloss er den Sozialversicherungskurs 1910 und 1912 an der Handelsakademie ab. Im Jahre 1912 besuchte er die Parteischule in Klagenfurt[2]. Der sozialistische Gedanke begeisterte ihn und so war er aktiv am Aufbau der sozialdemokratischen Bewegung in Oberösterreich führend beteiligt. Er trat als Gründer einiger sozialistischer Parteisektionen hervor.
In Wien war er Obmann des Vereins der Steier in Wien der seit 1887 soziale Unterstützung für in Wien wohnhafte Steirer durchführte und auch gesellige Veranstaltungen wie zum Beispiel das „Steier-Kränzchen“ organisierte. Im Jänner 1940 suchte er an, den Verein als Obmann weiterhin zu führen, was jedoch von der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei abgelehnt wurde,[3] da das damals notwendige politische Gutachten über ihn mit dem Vermerk „in politischer Hinsicht bedenken“ ausgestellt wurde.[4]
Am 4. Mai 1956 starb er im Alter von 77 Jahren im Franziskus Spital auf der Adresse Hauptstraße 4a im 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße.[1]
Berufliche Tätigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1918 bis 1924 Direktor des Verbandes der Krankenkassen für Oberösterreich und Salzburg
- 23. Juni 1919 bis 18. Mai 1925 Abgeordneter zum Oberösterreichischen Landtag (XII. Wahlperiode) für die Sozialdemokratische Partei (SD). Am 26. November 1923 wurde er aus der Partei ausgeschlossen, legte jedoch sein Mandat nicht zurück
- 1925–1942 Direktor des Personalkredit- und Sparinstituts, registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung in Wien
- 1942–1943 Direktor, Volksbank Wien Landstraße, registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung
-
Johanns Mutter Anna Oberhammer im Jahre 1865 als 16-Jährige
-
Johanns Vater Andreas und Marie Oberhammer im Jahre 1870
-
Verlobungsphoto des Johann Oberhammers aus 1908 in Graz
-
Johann Oberhammer im Eislaufvereines Turnhalle Graz im Jahre 1909
-
Johann Oberhammer in Graz Steinfeld vor dem Brauhaus Reininghaus etwa 1910
-
Johann Oberhammer auf der Parteischule in Klagenfurt im Jahre 1912
-
Vorstand der Krankenkassen von Oberösterreich und Salzburg, 1918, Johann Oberhammer 1. Reihe sitzend, 4. von rechts
-
Büro des Krankenkassenverbandes von Oberösterreich und Salzburg, 1919 in Linz, Johann Oberhammer in der Mitte sitzend
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Harry Slapnicka: Oberösterreich – Die politische Führungsschicht. 1918 bis 1938 (= Beiträge zur Zeitgeschichte Oberösterreichs. 3). Oberösterreichischer Landesverlag, Linz 1976, ISBN 3-85214-163-X, S. 198.
- Andreas Oberhammer; Briefliche Mitteilung und Dokumente über den Großvater an das Oö. Landesarchiv, Aktenzahl 200/2007 vom 22. Januar 2007
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Biografie zu Johann Oberhammer auf dem Server des Bundeslandes Oberösterreich.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Taufbuch Kindberg, tom. VIII, fol. 170 (Faksimile), abgerufen am 22. Dezember 2023
- ↑ Photoaufnahme H. Wanderer, Klagenfurt vom 6. September 1912
- ↑ W.Hirsch, für den Kreisleiter, Prop. 125/88, Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei, vom 10. April 1940
- ↑ Adensam, Hauptstelle für politische Begutachtung, Zeichen: 61483/Bl., Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei, 19. März 1940
Personendaten | |
---|---|
NAME | Oberhammer, Johann |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Politiker, Landtagsabgeordneter |
GEBURTSDATUM | 10. April 1879 |
GEBURTSORT | Kindberg, Österreich-Ungarn |
STERBEDATUM | 4. Mai 1956 |
STERBEORT | Wien, Österreich |