Johanna Kohlund

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Johanna Kohlund (* 8. November 1878 in Freiburg im Breisgau; † 26. März 1968[1] ebenda) war eine deutsche Frauenrechtlerin. Sie war Lehrerin an einem Gymnasium und Vorkämpferin für die Verwirklichung der Gleichstellung von Frau und Mann, besonders für bessere Bildungschancen für junge Mädchen im 19. und 20. Jahrhundert. Daher galt sie auch als „Grande Dame“ der Frauenbewegung.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johanna Kohlund legte 1899 an der Höheren Mädchenschule in Freiburg das Lehrerinnenexamen ab.[2] Als eine der ersten Studentinnen beendete sie im Jahr 1913 ihr Studium an der Universität Freiburg mit dem Doktortitel. Zudem war Johanna Kohlund eine von fünf Germanistinnen, die sich bis zum Ende der Weimarer Republik habilitierten.[3] Später lehrte sie an einem Gymnasium und setzte sich für bessere Bildungschancen für junge Mädchen ein. Im Jahr 1968 starb Johanna Kohlund im Alter von 90 Jahren in Freiburg.

Engagement in der Frauenbewegung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 12. November 1918 wurde das neue Wahlrecht für Frauen in Deutschland eingeführt. Dies nahm Kohlund zum Anlass viel herum zu reisen und Frauen zu ermutigen das Wahlrecht auch zu nutzen. Sie war sehr aktiv in der Frauenbewegung, vorwiegend im „Verein Frauenbildung–Frauenstudium“. Außerdem besuchte sie Frauenkongresse und Tagungen, um sich mit anderen emanzipierten Frauen auszutauschen und neue Kontakte herzustellen.

Die Lehrerin Agnes von Zahn-Harnack und die Reichsabgeordnete Marie-Elisabeth Lüders gründeten im Jahr 1926 den Deutschen Akademikerinnenbund. Zehn Jahre später schloss sich Kohlunds Initiative, der „Freiburger Akademikerinnenbund“, diesem an. Kohlund gründete 1949 eine neue Initiative, den „Deutschen Frauenring in Freiburg“. Dieser setzte sich auch für die Gleichstellung von Frau und Mann in der Gesellschaft ein und ist heute einer der größten Frauenverbände Deutschlands.

Ämter und Funktionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mitglied im „Freiburger Studentinnenverein“
  • Gymnasiallehrerin
  • sehr aktiv im Verein „Frauenbildung – Frauenstudium“
  • Gründerin der Initiative „Freiburger Akademikerinnenbund“
  • Gründerin der Initiative „Deutscher Frauenring in Freiburg“

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johanna Kohlund: Benjamin Disraelis Stellung zur englischen Romantik. Freiburg im Breisgau 1913 (Dissertation).
  • Grete Borgmann: Dr. phil. Johanna Kohlund: 1878–1968; die „Grande Dame“ der frühen Freiburger Frauenbewegung. In: Isolde Tröndle-Weintritt (Hrsg.): „Nun gehen Sie hin und heiraten Sie!“. Die Töchter der Alma mater im 20. Jahrhundert. Kore, Freiburg im Breisgau 1997, ISBN 3-926023-58-9, S. 15–43.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Einwohnerbuch der Stadt Freiburg im Breisgau: 1969. Rombach Verlag, 1969, ISSN 0420-8919, S. 17 (Digitalisat).
  2. Höhere Mädchenschule zu Freiburg im Breisgau (Hrsg.): Jahres-Bericht für das Schuljahr 1898/99. Zugleich Einladung zu den am 26., 27. und 28. Juli stattfindenden Schlussfeierlichkeiten. Freiburg im Breisgau 1899, S. 5.
  3. Elisabeth Grabenweger: Germanistik in Wien. Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933). De Gruyter, Berlin/ Boston 2016, ISBN 978-3-11-045927-2, S. 2 (Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johanna Kohlund (1878–1968). In: Alemannische Seiten. Marcus Hafner, abgerufen am 3. Juli 2019.
  • Astrid Mischlich: 85 Jahre DAB-Regionalgruppe Freiburg. Ein Streifzug durch ihre Geschichte. (PDF) In: Homepage des Deutschen Akademikerinnenbunds. 30. Oktober 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. November 2017; abgerufen am 3. Juli 2019.
  • Dr. Johanna Kohlund. In: Datenbank Internationale Netzwerke von Akademikerinnen. Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, abgerufen am 3. Juli 2019.
  • Kohlund, Johanna. In: LEO-BW. Landesarchiv Baden-Württemberg, abgerufen am 3. Juli 2019.