Johanna Starzengruber

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Johanna Starzengruber, Pseudonym Hanna Grube (* 19. Februar 1851 in Taufkirchen[1]; † 20. Februar 1911 in Weikertschlag[2]) war eine österreichische Schauspielerin und Schriftstellerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Einzug Kaiser Karls V. in Antwerpen“ (1875). Eine der dargestellten Frauen soll Starzengruber nachempfunden sein.

Starzengruber wurde in ihrer Jugend zur Schauspielerin ausgebildet, widmete sich dann aber der Literatur. Als Teil der Wiener Gesellschaft soll sie in Makarts „Einzug Karls V. in Antwerpen“ verewigt worden sein. 1900 übersiedelte sie nach Linz und trat dort einer theosophischen Gesellschaft bei. Nach einem Nachruf „fehlte ihr jeder praktische Sinn“, sie wurde von Verlegern ausgebeutet und verlor aufgrund ihrer „Vertrauensseligkeit“ ihr Vermögen. Sie beging Suizid.[3][4]

Ihr Vater war Josef Starzengruber. Ihr Bruder Theodor Starzengruber (1839–1900) war Journalist.[5]

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihr einziges veröffentlichtes Buch, die Sammlung von Erzählungen Amor generilis, erschien 1905. Die Werbung sprach von einem Werk, das „ebenso originell wie seltsam“[6] sei. Die Rezeption war spärlich[7]. Während es von einem überwiegend männlichen Rezensentenkreis positiv besprochen[8] und als „eigentümliches, doch entschieden sehr fesselndes und lesenswertes Buch“ gelobt wurde[9], kritisierte Käthe Schirmacher die Erzählungen nicht nur als schlüpfrig, sondern auch als inhaltlich und formal konventionell.[10]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Amor generilis. Akademischer Verlag, Leipzig / Wien 1905.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ferdinand Krackowizer, Franz Berger: Starzengruber, Johanna. In: Biographisches Lexikon des Landes Österreich ob der Enns. Gelehrte, Schriftsteller und Künstler Oberösterreichs seit 1800. Institut für Ostbairische Heimatforschung, Passau / Linz a. Donau 1931, S. 317 (Digitalisat bei Austrian Literature Online).
  • Ilse Korotin (Hrsg.): biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 1: A–H. Böhlau, Wien 2016, S. 1097 (PDF).
  • Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. 6. Auflage. Band 7. Leipzig 1913, S. 23 (Volltext DTA).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Taufbuch Taufkirchen an der Pram, tom. VI, fol. 501 (Faksimile); nicht 1861.
  2. Sterbebuch Weikertschlag, tom. IV, fol. 26 (Faksimile); nicht in Wien, nicht am 21. Februar.
  3. Selbstmord der Schriftstellerin Hanna Grube. In: Prager Tagblatt, 1. März 1911, S. 10 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/ptb
  4. Schriftstellerin Hanna Grube †. In: Tages-Post, 26. Februar 1911, S. 5 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/tpt
  5. Ferdinand Krackowizer, Franz Berger: Starzengruber, Theodor. In: Biographisches Lexikon des Landes Österreich ob der Enns. Gelehrte, Schriftsteller und Künstler Oberösterreichs seit 1800. Institut für Ostbairische Heimatforschung, Passau / Linz a. Donau 1931, S. 318 (Digitalisat bei Austrian Literature Online).
  6. Aus den Sommerfrischen. In: Die Zeit, 9. Juli 1905, S. 9 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/zei
  7. „die Wiener Presse hat es totgeschwiegen und sie hatte alle Ursache dazu“ – Amor generilis. In: Salzburger Volksblatt, 3. März 1906, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/svb
  8. Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben. 1905, Band 2, Nr. 40, S. 777 (Faksimile).
  9. Amor generilis. In: Grazer Tagblatt, 31. Dezember 1905, S. 16 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/gtb
  10. Kaethe SchirmacherAmor generilis. — Phryne. In: Die Zeit, 30. Juli 1905, S. 20 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/zei