Julija Swyrydenko

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Julija Swyrydenko (2023)

Julija Anatolijiwna Swyrydenko (ukrainisch Юлія Анатоліївна Свириденко; * 25. Dezember 1985 in Tschernihiw, Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik, Sowjetunion) ist eine ukrainische Politikerin. Seit 2021 ist sie erste stellvertretende Ministerpräsidentin und Ministerin für Wirtschaft der Ukraine.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Swyrydenko studierte an der Kiewer Nationalen Universität für Handel und Wirtschaft, 2008 schloss sie ihr Studium mit einem Diplom in Antimonopolmanagement ab.

Nach ihrem Studium war sie zunächst als Beamtin in ihrer Heimatregion Tschernihiw, später auch in der Privatwirtschaft tätig. Sie arbeitete einige Monate in der Regionalverwaltung Tschernihiws, auch war sie ständige Vertreterin der Stadt in der chinesischen Stadt Wuxi, wo sie sich um die Anwerbung internationaler Investitionen bemühte. Letztlich wurde in Tschernihiw von einer ukrainisch-chinesischen Firma eine Produktionsanlage für Polyestergewebe gebaut.[1]

2019 wurde sie vom damaligen Wirtschaftsminister Tymofij Mylowanow in sein Ministerium geholt, wo sie stellvertretende Wirtschaftsministerin wurde.[1] Im Mai 2020 wurde sie dann vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zur Vertreterin der Ukraine in der Arbeitsgruppe für soziale und wirtschaftliche Fragen der Trilateralen Kontaktgruppe zur Lösung der Situation im Donbas (Ukraine – OSZE – Russland) ernannt. Am 22. Dezember 2020 ernannte Selenskyj Swyrydenko zur stellvertretenden Leiterin des Präsidialamtes als Nachfolgerin von Julija Kowaliw.[2]

Ihre Bürgin, die US-Handelsministerin Gina Raimondo, lobte sie: „Ich traf mich mehrmals mit ihr und war stets beeindruckt und inspiriert von ihrer Stärke, ihrem Durchhaltevermögen, ihrer Brillanz und ihrem Mut.“[3]

Am 4. November 2021 ernannte das ukrainische Parlament Swyrydenko zur ersten stellvertretenden Premierministerin und Wirtschaftsministerin der Ukraine.[4] Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine kümmert sie sich unter anderem um internationale Hilfen und Kredite, auch hatte sie einen großen Einfluss darauf, dass die EU ein Hilfspaket in Höhe von 50 Milliarden Euro für vier Jahre ab 2024 bewilligte.[1] Ende 2023 war Swyrydenko Teil einer ukrainischen Delegation in den USA, die über die Verlängerung der Hilfen für die Ukraine verhandelte.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Denis Trubetskoy: Julija Swyrydenko: von der Regionalbeamtin zur mächtigen Vize-Ministerpräsidentin. In: ukraineverstehen.de. 4. April 2024, abgerufen am 10. April 2024.
  2. Zelenskyy Appoints Svyrydenko Deputy Head Of Presidential Office To Replace Kovaliv. 22. Dezember 2020, abgerufen am 10. April 2024 (englisch).
  3. Julija Swyrydenko: Von der Privatwirtschaft ins Zentrum des ukrainischen Machtapparats. 15. April 2024, abgerufen am 15. April 2024.
  4. Liya Vlasiuk: Rada appoints Svyrydenko as first deputy prime minister, economy minister - Nov. 04, 2021. 4. November 2021, abgerufen am 10. April 2024.
  5. Hilfspakete für die Ukraine – Warum Selenskyj auf Trump angewiesen sein könnte. 15. November 2023, abgerufen am 10. April 2024.