Juno (Mythologie)

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IVNO REGINA ("Königin Juno") auf einer Münze

Iuno (in modernisierter Schreibweise Juno) war eine altitalische, insbesondere römische Göttin. Sie galt als Göttin der Geburt und der Ehe sowie (durch spätere Gleichsetzung mit der griechischen Hera) als Gattin des Gottes Jupiter.

Laut Varro wurde der Kult der Iuno Lucina, der Göttin der Geburt, vom sabinischen König Titus Tatius eingeführt. Juno war die Schirmherrin der Stadt Rom, wurde auf dem Kapitol verehrt, was auch im Rahmen der Kapitolinischen Trias geschah. Sie war die Königin der Göttinnen; ihr Feiertag war die Matronalia (von lateinisch „Frau“) am 1. März. Ihr heiliges Tier war die Gans, weshalb bei ihrem Tempel auf dem Kapitol Gänse gehalten wurden. Als diese die Bürger Roms vor angreifenden Feinden durch lautes Geschnatter warnten, schrieb man die Warnung Juno zu und gab ihr den Beinamen Moneta, die Warnerin. Da neben ihrem Tempel die Münzwerkstatt lag, ging der Name Moneta zunächst auf die Prägewerkstatt und später auf die Münzen selbst über.

Juno wurde, wohl unter etruskischem Einfluss, mit der griechischen Hera gleichgesetzt, deren Rolle und Funktion sie in etwa innehatte. Ihre Eltern waren Saturn und Ops.

Der Monatsname Juni leitet sich von Juno her.

Außerhalb Roms gab es bedeutende Juno-Kulte u. a. in Teanum Sidicinum, Aesernia, Lanuvium, Gabii, Veii und Perusia. Die sabinische Göttin Iuno Curitis wurde als Juno Quiritis auch nach Rom übertragen. Häufig wird sie ikonographisch mit Isis gleichgesetzt.

Verschiedentlich wird auch die Tradition des Valentinstages auf einen ihrer Gedenktage zurückgeführt, bei dem ihr am 14. Februar Blumenopfer dargebracht wurden.

Iuno wurde auch das weibliche Gegenstück zum männlichen Genius genannt.

Literatur

  • Werner Eisenhut: Iuno. In: Der Kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 1563–1568.