Jürgen Höckner

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Jürgen Höckner (* 25. September 1966 in Wels) ist ein ehemaliger oberösterreichischer Politiker (ÖVP). Höckner war von 2009 bis 2021 Abgeordneter zum Oberösterreichischen Landtag und von 2015 bis 2021 Bürgermeister von Scharten. 2022 wurde er rechtskräftig wegen Vergewaltigung verurteilt.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Höckner besuchte zwischen 1972 und 1976 die Volksschule in Buchkirchen bzw. Scharten und danach bis 1980 die Hauptschule in Eferding. Danach absolvierte Höckner zwischen 1980 und 1981 die Handelsschule Eferding und danach bis 1984 eine Lehre als Einzelhandelskaufmann beim Oberösterreichischen Landesverlag. Zwischen 1984 und 1993 war Höckner als Vertragsbediensteter im Gemeindeamt Scharten beschäftigt, wobei er 1987 die Beamtenaufstiegsprüfung, 1988 die Standesbeamtenprüfung und 1989 die Gemeindebeamtenfachprüfung B ablegte. Höckner ist seit 1997 Verbandssekretär im Bezirksabfallverband Eferding und absolvierte 1994 eine Ausbildung zum Abfallberater.

Höckner war seit 1997 Gemeinderat in Scharten sowie seit 2015 Bürgermeister der Gemeinde. Von 2002 bis 2009 war er Bezirksobmann des ÖAAB. 2002 wurde er in den ÖVP-Bezirksparteivorstand gewählt, zwischen 2005 und 2007 hatte er das Amt des ÖVP-Bezirksparteiobmann-Stellvertreters inne. Höckner war seit 2007 Bezirksparteiobmann und wurde am 23. Oktober 2009 als Landtagsabgeordneter angelobt.

Im Dezember 2020 stellte er sein Mandat nach Vergewaltigungsvorwürfen ruhend.[1] Am 22. April 2021 rückte Sybille Prähofer für ihn im Landtag nach.[2][3][4] Am 4. Oktober 2021 wurde Höckner am LG Wels nicht rechtskräftig zu siebeneinhalb Jahren Haft wegen dreifacher Vergewaltigung, sexueller Belästigung und Verleumdung verurteilt,[5] woraufhin er am Tag darauf das Bürgermeisteramt zurücklegte.[6][7] Im Oktober 2022 wurde Höckner von der Oberösterreichischen Landesregierung unter ÖVP-Landesrätin Michaela Langer-Weninger eine Ehrenurkunde verliehen.[8] Der OGH wies Höckners Nichtigkeitsbeschwerde im November 2022 ab, die Verurteilung ist damit rechtskräftig.[9] Am 21. November 2022 reduzierte das OLG Linz das Strafmaß auf sieben Jahre unbedingter Haft.[10]

Höckner ist verheiratet und Vater eines Sohnes (* 1993). Er lebt in Scharten.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nach Vorwurf der Vergewaltigung: VP-Landtagsabgeordneter stellt Mandat ruhend. In: nachrichten.at. 15. Dezember 2020, abgerufen am 16. Dezember 2020.
  2. Landtag: Öffentlicher Verkehr im Fokus. In: ORF.at. 22. April 2021, abgerufen am 22. April 2021.
  3. Werner Pöchinger: Höckner hört auf: ÖVP schickt Welserin Sybille Prähofer in Landtag. In: krone.at. 13. März 2021, abgerufen am 13. März 2021.
  4. Alexander Zens: Welserin Prähofer wird Landtagsabgeordnete. In: nachrichten.at. 12. März 2021, abgerufen am 13. März 2021.
  5. Chronik: Siebeneinhalb Jahre Haft für Bürgermeister. In: ORF.at. 4. Oktober 2021, abgerufen am 5. Oktober 2021.
  6. Politik: Nach Urteil: Bürgermeister tritt zurück. In: ORF.at. 5. Oktober 2021, abgerufen am 5. Oktober 2021.
  7. Nach Schuldspruch - Bürgermeister Jürgen Höckner tritt zurück. In: meinbezirk.at. 4. Oktober 2021, abgerufen am 5. Oktober 2021.
  8. Empörung über Ehrenmedaille für Höckner. 11. November 2022, abgerufen am 11. November 2022.
  9. Jürgen Höckner: Nichtigkeitsbeschwerde abgewiesen, Urteil rechtskräftig. 8. November 2022, abgerufen am 10. November 2022.
  10. Jürgen Höckner muss sieben Jahre ins Gefängnis. 21. November 2022, abgerufen am 21. November 2022.