König-Fahd-Moschee (Sarajevo)

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König-Fahd-Moschee in Sarajevo

Die König-Fahd-Moschee (bosnisch Džamija kralja Fahda bzw. Fahdova džamija) in Sarajevo ist die größte Moschee von Bosnien und Herzegowina und des Balkans. Sie wurde mit Spenden und Geldern aus Saudi-Arabien finanziert und errichtet, weshalb sie gelegentlich auch Saudische Moschee (Saudijska džamija) genannt wird.[1]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Moschee befindet sich im Quartier Mojmilo des Stadtteils Alipašino Polje in Sarajevo-Novi Grad, welches für die Olympischen Winterspiele 1984 errichtet wurde. Es wurde während des Bosnienkriegs schwer beschädigt und für Wohnzwecke wiederaufgebaut.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgrund der Vertreibung von Muslimen aus Ostbosnien durch „ethnische Säuberungen“ während des Bosnienkriegs sowie wegen der Rückkehr zum Islam im postsozialistischen Bosnien und Herzegowina kamen viele Flüchtlinge in die Neubauviertel von Sarajevo, die bis dahin keine Moscheen besaßen. Daher wurden in Novi Grad zwei monumentale Moscheen errichtet, wobei die Moschee in Mojmilo durch Saudi-Arabien und die Moschee in Otoka – die Istiqlal-Moschee – von Indonesien finanziert wurde. Die Gelder für die König-Fahd-Moschee wurden über das „Hohe saudische Komitee für die Hilfe für Bosnien und Herzegowina“ (Visoki saudijski komitet za pomoć Bosni i Hercegovini) zur Verfügung gestellt.[1] Beide Moscheen wurden um islamische Kulturzentren ergänzt, weshalb zur König-Fahd-Moschee unter anderem eine Religionsschule, eine islamische Bibliothek und ein Turnsaal gehören.[3]

Als Architekt wurde auf Wunsch Saudi-Arabiens ein Bosnier beauftragt. Man wählte daher Ahmet Kapidžić, der in seine Entwurf bosnische Elemente integrierte, aber auch Elemente aus andere islamischen Ländern übernahm.[1] Am 15. September 2000 wurde die Moschee, die Platz für mehr als 4000 Personen bietet, durch den saudischen Prinzen Salman ibn Abd al-Aziz eingeweiht. Die Moschee ist nach dem ehemaligen saudischen König Fahd ibn Abd al-Aziz benannt und wird von der konservativen Richtung der Wahhabiten geprägt.[4][5]

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Majo Dizdar: Sarajevo. Historijsko turistički vodič. Verlag Sejtarija, Sarajevo 2005, ISBN 9958-39-036-1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: König-Fahd-Moschee (Sarajevo) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Dizdar, S. 260.
  2. Mojmilo olympic Village. In: totallylost.eu. 2013, abgerufen am 24. Oktober 2023.
  3. Christian Schmidt-Häuer: Islam. Auf Seelenfang in Bosnien. In: zeit.de. Die Zeit, 14. März 2002, abgerufen am 24. Oktober 2023.
  4. a b Walter Mayr: Fünfte Kolonne des Propheten. In: spiegel.de. Der Spiegel (online), 20. Februar 2009, abgerufen am 24. Oktober 2023.
  5. Stefan Kube: Wohin entwickelt sich der Islam in Bosnien-Herzegowina? Nation und Religion. In: herder.de. Herder Korrespondenz, 2002, abgerufen am 24. Oktober 2023.

Koordinaten: 43° 50′ 23″ N, 18° 20′ 36″ O