Karl Karow

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Karl Karow (* 15. November 1790 in Stettin; † 20. Dezember 1863 in Bunzlau, Provinz Schlesien) war ein deutscher Komponist, Arrangeur und Schulmeister.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karow wurde als Sohn eines Kaufmanns geboren und erhielt eine umfängliche Schulbildung, die auch das Violin- und Klavierspiel umfasste. Später wurde er von Musikdirektor Friedrich Wilhelm Haack an der Orgel und in Harmonielehre unterrichtet. Seine musikalische Ausbildung wurde 1813 durch den Ausbruch der Befreiungskriege unterbrochen, an denen er als freiwilliger Jäger beim Colbergschen Infanterie-Regiment teilnahm und in den Schlachten von Großbeeren, Dennewitz und Leipzig kämpfte. Schließlich wurde er bei Antwerpen verwundet und nahm erst nach Ende der Kriege seine Ausbildung wieder auf. In Berlin nahm er bei Ludwig Berger Unterricht im Klavierspiel und bei Carl Friedrich Zelter in Komposition.

1818 wurde er als Oberlehrer für Musik an das Lehrerseminar nach Bunzlau berufen. Er leitete auch das damit verbundene Waisenhaus. Als Komponist schuf er zahlreiche Chöre, Psalmen, Motetten, Sprüche und Lieder. Seine Gesangslehre für den Volksschulunterricht enthält zahlreiche selbstkomponierte Lieder und Kanons, darunter den bekannten Uhrenkanon. Einige seiner Choralvorspiele für die Orgel wurden in die Sammlungen von Christian Ernst Kleemeyer (1911), Fritz Lubrich (1914), Arno Werner (1917) und Friedrich Wilhelm Franke/Karl Sandmann (Cantus-Firmus-Präludien, 3. Band 1929) aufgenommen.[1]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 26 Choräle aus allen Tonarten für vier Männerstimmen. Berlin 1826.
  • 106 Choral-Melodien. Titze, Bunzlau 1848 (6. Auflage 1855; urn:nbn:de:bvb:12-bsb10592912-4).
  • 165 Vorspiele zu den gebräuchlichsten Chorälen. postum erschienen[2]
  • Leitfaden zum praktisch-methodischen Unterricht im Gesange vornehmlich in Volksschulen. Appun’s Buchhandlung, Bunzlau 1838 (2. Auflage 1843).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Encyclopädie der gesammten musikalischen Wissenschaften oder Universal-Lexicon der Tonkunst. Band 4: Irregulärer Durchgang bis Morin. Köhler, Stuttgart 1841, S. 54 f. (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  • Fritz Hamann: Karl Karow. Zur hundertsten Wiederkehr seines Todestages am 20. Dezember 1963. In: Der Kirchenmusiker ISSN 0023-1819, 14, 1963, S. 230–231.
  • Ernst Hentschel: Karl Karow [Nekrolog]. In: Pädagogischer Jahresbericht für die Volksschullehrer Deutschlands und der Schweiz. Band 16. Friedrich Branstetter, Leipzig 1864, S. 353 f. (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  • Carl Julius Adolph Hoffmann: Die Tonkünstler Schlesiens: ein Beitrag zur Kunstgeschichte Schlesiens vom Jahre 960 bis 1830. Aderholz, Breslau 1830, S. 240 f. (digitale-sammlungen.de).
  • Hermann Mendel: Musikalisches Conversations-Lexikon. 5. Band. Oppenheim, Berlin 1875, S. 550 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Ekkehard Ochs: Stettiner Musiker- und Komponistenpersönlichkeiten des 19. Jahrhunderts. In: ders. u. a. (Hrsg.): Stettiner Komponisten (= Greifswalder Beiträge zur Musikwissenschaft. Band 11). P. Lang, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-631-51108-6, S. 89–103, hier S. 90 f.
  • Karow, Karl. In: Alfred Einstein (Hrsg.): Hugo Riemanns Musik-Lexikon. 11. Auflage. Band 1: A–L. Max Hesses Verlag, Berlin 1929, S. 863 (Textarchiv – Internet Archive).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Fritz Hamann: Karl Karow. Zur hundertsten Wiederkehr seines Todestages am 20. Dezember 1963. In: Der Kirchenmusiker ISSN 0023-1819, 14, 1963, S. 230–231.
  2. RISM ID: 464121141