Kartäuserkloster Frankfurt (Oder)

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Das Kartäuserkloster Frankfurt (Oder) war ein Kloster des Kartäuserordens.

Geschichte

Die Kartause „Barmherzigkeit Gottes“ wurde 1396 von Bürgern der Stadt Frankfurt (Oder) vor den Mauern des Orts gegründet (heute Bereich Brücktorstraße/Badergasse).

Johannes de Indagine, Prior der Kartause 1461 bis 1464

1432 wurde die Kartause durch die Hussiten zerstört. Für 1506 sind elf Mönche bezeugt. Das Kloster besaß drei Weinberge. Es beschäftigten einen Weinmeister und betrieb einen umfangreichen Weinhandel. Es gab auch eine Branntweinbrennerei sowie eine Bierbrauerei. Das Kloster besaß die Dörfer Madlitz, Döbberin, Niederjesar, Arensdorf, Unterlindow, Jacobsdorf, Briesen und Brieskow sowie die Große Heide. 1534 wurde das Kloster visitiert. 1538 verblieben dem Kloster ein Weinberg und die Dörfer Brieskow und Lindow sowie der fischreiche Brieskower See.

Weil 1539 die Reformation in der Mark Brandenburg eingeführt wurde, überwies der Kurfürst 1540 alle Güter des Kartäuserklosters der Universität. Die Universität erhielt die Klosterbibliothek und alle Immobilien. Die verbliebenen Mönche hatten im Kloster lebenslanges Wohnrecht, sie durften jedoch keine Novizen aufnehmen. Letzter Prior des Klosters war Peter Golitz. Der letzte Mönch starb 1568. Die Klostergebäude wurden als Steinbruch genutzt. Mit dem Obst aus den Klostergärten wurden die Professoren der Brandenburgischen Universität Frankfurt versorgt. 1631 wurden die Reste des Klosters bei der Belagerung durch die Schweden niedergebrannt.

Aktenstücke über das Kloster befinden sich im Stadtarchiv Frankfurt (Oder) und im Brandenburgischen Landeshauptarchiv.

Koordinaten: 52° 21′ 0″ N, 14° 33′ 0″ O