Kaspar Uttenhofer

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Circinus Geometricus, Frontispiz (1626)

Kaspar Uttenhofer (* um 1588 in Nürnberg; † 31. Mai 1621 in Nürnberg) war ein deutscher Mathematiker und Astronom.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kaspar Uttenhofer wurde zirka 1588 als Kind des Apothekers Melchior Uttenhofer zu Nürnberg geboren. Der Nürnberger Mathematiker Daniel Schwenter berichtet, Uttenhofer habe sich ganz seinen Studien gewidmet und es dabei zu beachtlichen Kenntnissen gebracht, die zu drei Veröffentlichungen führten. Uttenhofer blieb unverheiratet. Weitere Details aus seinem Leben sind nicht überliefert, er starb am 31. Mai. 1621 in Nürnberg.[1][2]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus Uttenhofers Feder sind drei Werke bekannt.[3]

Pes mechanicus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1615 erschien seine Druckschrift Pes mechanicus[4] in Nürnberg, es kam dann noch zu vier weiteren Auflagen, drei davon posthum.[1] Pes mechanicus ist die lateinische Bezeichnung für die alte Längeneinheit Werkschuh, in Franken auch als Gert bekannt. Die Schrift beschreibt, wie man mittels eines solchen Längenmaßes auf einfache Weise Sonnenuhren herstellen kann.[5][2]

Judicium de nupero Cometa astrologico-historicum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Schrift Judicium de nupero Cometa astrologico-historicum[6] (deutsch: Eine astrologisch-historische Beurteilung des neuen Kometen), erschienen 1619 in Nürnberg, gibt Uttenhofer über den heute C/1618 W1 genannten Kometen astrologische und historische Einschätzungen.[5] Der vollständige Titel lautet: Judicium de nupero Cometa Astrologo-Historicum : Kurtzer Bericht und Erklärung, Was von dem neuen Cometen, oder geschwentzten Stern, so sich dieses zu endlauffenden 1618. Jars, etliche zeit am Himmel in dem lüfftigen, warmen vnd feuchten Zeichen der Wag bey den Bildern oder Sternen Boote vnd grossen Bären, der sonst Heerwagen genannt, sehen lassen, zuhalten, vnd desselben bedeutung oder wirckung seyn möchte / Auß Astrologischen gründen mit allem fleiß betrachtet, deßgleichen auß bewärten Historien vnd vielen Exempeln erwiesen, vnnd beschrieben, Durch Casparum Vttenhofer, Nürnberg 1619.

Circinus geometricus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In diesem Buch, dessen vollständiger Titel Circinus geometricus, zu Teutsch Meß-Circkel[7] ist, beschreibt Uttenhofer Methoden, wie mit einem Messzirkel Abstände ab- und auszumessen sind. Die Veröffentlichung hat er selbst nicht mehr erlebt, diese fand posthum erst im Jahre 1626 durch den oben erwähnten Daniel Schwenter statt, der dazu auch ein Vorwort verfasste.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Günther: Uttenhofer, Kaspar. Allgemeine Deutsche Biographie, 1895, abgerufen am 28. Oktober 2023.
  2. a b Manfred H. Grieb (Hrsg.): Nürnberger Künstlerlexikon: Bildende Künstler, Kunsthandwerker, Gelehrte. K. G. Saur, München 2007, ISBN 978-3-598-11763-3, S. 1569, Eintrag zu Uttenhofer, Caspar.
  3. Caspar Uttenhofer. Astronomie in Nürnberg, abgerufen am 27. Oktober 2023.
  4. Kaspar Uttenhofer: Pes mechanicus. Hrsg.: Simon Halbmayer. Nürnberg 1615 (google.de – books.google.de).
  5. a b c Johann Heinrich Zedler (Hrsg.): Großes Vollständiges Universal-Lexikon aller Wissenschaften und Künste. 51, Vri-Uz. Leipzig und Halle 1747, S. 1213–1214, Eintrag zu Uttenhofer.
  6. Kaspar Uttenhofer: Judicium de nupero Cometa astrologico-historicum. Hrsg.: Simon Halbmayer. Nürnberg 1619 (google.de – books.google.de).
  7. Kaspar Uttenhofer: Circinus Geometricus. Hrsg.: Daniel Schwenter. Nürnberg 1626 (mpg.deMax-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte).