Kaufhaus Brenninkmeyer

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Ansicht mit Plus-Discounter 2005
Mai-Kundgebung Oranienplatz 2007. Verkaufstransparent am Kaufhaus
Postkarte Café Oranien-Palast 1915 (Postlauf)
Zwischennutzung Kunst 2012

Das ehemalige Kaufhaus Brenninkmeyer, auch „(Altes) Kaufhaus am Oranienplatz“ genannt, befindet sich an der Adresse Oranienplatz 17 und Oranienstraße 40–41 im Berliner Ortsteil Kreuzberg im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Das Geschäftshaus hat keine amtliche Namensbezeichnung. Die Bezeichnung „Kaufhaus Brenninkmeyer“ ist abgeleitet aus der langjährigen Nutzung und dem Besitz durch die Allgemeine Textil-Fabrikations und Handels AG Clemens & August Brenninkmeyer (niederländisch: Brenninkmeijer), später kurz C&A.[1]

Das fünfgeschossige Gebäude wurde 1913 vom Architektenbüro Cremer & Wolffenstein in der historischen Luisenstadt errichtet. Bauherr war der Kaufmann und Stadtverordnete Leopold Jacobi (1847–1917). Das Geschäftshaus ist als Baudenkmal in die Liste der Kulturdenkmale in Berlin-Kreuzberg eingetragen[2] und wird nach langem Leerstand nunmehr als Hotel Orania Berlin genutzt.

Nutzer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erste Mieter waren die Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft (AEG) und das „Cabarett-Café Oranien-Palast“, das „täglich erstklassige Konzerte“, versprach. In den 1920er Jahren waren der Zentralverband der Angestellten und die „Berliner Privat Telefon Gesellschaft“, Ableger der Deutsche Privat Telefongesellschaft, Mieter. Ab 1925 befand sich hier der Hotelbetrieb „Ahlbecker Hof“ und die „Allgemeine Textil-Fabrikations und Handels AG Clemens & August Brenninkmeyer“, der das Gebäude nach 1936 auch gehörte. Die C&A zog 1956 aus und die Cunda-Kleiderfabrik nutzte das Haus.[3] Das Kreuzberger Familienunternehmen Möbel Pögel (Erich Pögel, Geschäftsinhaberin Martha Pögel), das seine Immobilie an der Oranienstraße 159 an den Kommunistischen Bund Westdeutschland verkauft hatte, übernahm es 1976. Es folgten Clubs[4][5] und ein Plus-Lebensmitteldiscounter.[6]

Der Münchner Anwalt Dietrich von Boetticher von „KanAm Grundinvest“, dem auch das schräg gegenüber, auf der anderen Seite des Oranienplatzes liegende ehemalige Textilkaufhaus Maaßen gehört, erwarb das Geschäftshaus zum 16. April 2008. Er investierte zunächst in den Bestandserhalt und ermöglichte in der Leerstandsphase kulturelle Zwischennutzungen. Die Berlin Biennale,[7] die Kunsthochschule Weißensee[8] und die Ostkreuz Bildagentur[9] entdeckten den „morbiden Charme“ der Gewerberäume für Kunstausstellungen. Im Rahmen des Projekts „Kunst braucht Fläche“ vermittelte die Werbeagentur „AV Tour“ Plakatflächen am Gebäude an Nachwuchskünstler.[10] Es besteht eine „Altes Kaufhaus Veranstaltungs GmbH“.[11]

Seit 2013 gab es eine Baugenehmigung für die Umnutzung respektive Wiedernutzung des Gebäudes als Hotel und Restaurant.[12] Im August 2017 wurde das Hotel Orania eröffnet.[13]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kathrin Chod: Warenhaus Brenninkmeyer. In: Hans-Jürgen Mende, Kurt Wernicke (Hrsg.): Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg. Luisenstädtischer Bildungsverein. Haude und Spener / Edition Luisenstadt, Berlin 2002, ISBN 3-89542-122-7 (luise-berlin.de – Stand 7. Oktober 2009).
  2. Denkmaldatenbank Berlin (Memento des Originals vom 2. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stadtentwicklung.berlin.de
  3. Mark Spoerer: C&A – Ein Familienunternehmen 1911–1961. C. H. Beck, München 2016, ISBN 978-3-406-69824-8.
  4. „Rock it“ im Alten Kaufhaus Berliner Kurier, 1. Juni 2001, abgerufen am 9. März 2015
  5. „Statt ‚Trash‘ nun ‚Das alte Kaufhaus‘“ Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung AHGZ Online, 20. Oktober 2001, abgerufen am 17. März 2015
  6. Der geplünderte Supermarkt wird wieder eröffnet. In: Berliner Zeitung, 3. Mai 2002
  7. Berlin-Biennale: Flecken im Fenster. In: Der Tagesspiegel, 6. Juni 2010; abgerufen am 9. März 2015
  8. Kunsthochschule Weißensee. In: taz, 11. Juli 2012; abgerufen am 8. März 2015
  9. „echos“|Abschlussausstellung der Ostkreuzschule (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stylemag.net
  10. Thomas Schubert (tsc): Agentur startet das Projekt „Kunst braucht Fläche“. In: Berliner Woche, 18. Juli 2013; abgerufen am 15. März 2015
  11. Marktplatz Mittelstand: Altes Kaufhaus Veranstaltungs GmbH
  12. Neues Hotel – Multimillionär baut am Oranienplatz. In: Berliner Zeitung, 6. Januar 2014
  13. Neues Hotel – Proteste gegen Hotel Orania. In: Berliner Zeitung, 19. August 2017

Koordinaten: 52° 30′ 8″ N, 13° 24′ 57″ O