Kemp-Decarboxylierung
Die Kemp-Decarboxylierung ist eine Namensreaktion der organischen Chemie über eine Decarboxylierung. Es ist die basenkatalysierte Ringöffnung eines Benzisoxazols, welches eine Carboxygruppe am C3-Atom besitzt. Sie ist also ein Spezialfall der Kemp-Eliminierung und wurde ebenfalls nach dem US-amerikanischen Chemiker Daniel S. Kemp benannt.[1][2]
Übersichtsreaktion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch die Spaltung der N–O-Bindung kommt es zur Ringöffnung des 3-Carboxybenzisoxazols. Die Ringöffnung geht mit einer Decarboxylierung einher. Als Produkt wird ein Phenolderivat erhalten.
Reaktionsmechanismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der nachfolgende Mechanismus wird in der Literatur[1] beschrieben:
Die Deprotonierung des Benzisoxazolderivats 1 durch eine Base führt zur Elektronenumlagerung. Es kommt daher zur Abspaltung von Kohlenstoffdioxid und weiter zu der Ringöffnung, es entsteht die instabile Zwischenstufe 2. Durch Zugabe von Salzsäure wird die Phenolatgruppe von 2 protoniert. So entsteht das Phenolderivat 3.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Zerong Wang: Comprehensive Organic Name Reactions and Reagents, Wiley, 2010, ISBN 9780470638859, S. 1605–1607, doi:10.1002/9780470638859.
- ↑ O. Acevedo und W. L. Jorgensen: Influence of inter- and intramolecular hydrogen bonding on Kemp decarboxylations from QM/MM simulations. In: Journal of the American Chemical Society 127, 2005, S. 8829, doi:10.1021/ja051793y.