Kettly Mars

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Kettly Mars (März 2010)

Kettly Pierre Mars (* 3. September 1958 in Port-au-Prince, Haïti) ist eine haitianische Schriftstellerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kettly Mars wuchs in Port-au-Prince auf. In den 1990er Jahren veröffentlichte sie ihre ersten Gedichte und wurde als Lyrikerin bekannt.

In Kasale (2003), ihrem ersten Roman, stellte sie die spirituellen Sackgassen im täglichen Kampf auf Haiti dar und was es bedeutet, in zunehmend schwierigen Umständen menschlich zu bleiben. L'heure hybride (2005) thematisiert die Liebe eines homosexuellen Sohnes zu seiner Mutter und ihre Arbeit als Prostituierte. In Fado (2008) schilderte sie die Selbstsuche einer haitianischen Frau der Oberschicht, die nach zehn Ehejahren von ihrem Mann verlassen wird und eine Doppelleben beginnt.[1] Wilde Zeiten (2010) spielt während der Zeit des Diktators François Duvalier in den 1960er Jahren und geht den Verflechtungen von politischer Gewalt und bezahlter Sexualität nach.[2] Vor dem Verdursten (2013) handelt von einem Architekten, der in einem Lager für die Opfer des Erdbebens von 2010 arbeitet und vergeblich gegen seine pädophilen Neigungen zu minderjährigen Mädchen kämpft.[3]

Buchveröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kasalé. Imprimeur II, Port-au-Prince 2003; Neuausgabe: Vents d'ailleurs, La Roque d'Anthéron 2007.
  • L'heure hybride. Vents d'ailleurs, La Roque d'Anthéron 2005.
    • deutsch: Die zwielichtige Stunde. Aus dem Französischen von Ingeborg Schmutte. Litradukt, Trier 2015, ISBN 978-3-940435-26-2.
  • Fado. Mercure, Paris 2008.
  • Saisons sauvages. Mercure, Paris 2010.
    • deutsch: Wilde Zeiten. Aus dem Französischen von Ingeborg Schmutte. Litradukt, Kehl 2012, ISBN 978-3-940435-10-1.
  • Le prince noir de Lillian Russel, avec Leslie Péan. Mercure, Paris 2011.
  • Aux frontières de la soif. Mercure, Paris 2013.
    • deutsch: Vor dem Verdursten. Aus dem Französischen von Ingeborg Schmutte. Litradukt, Trier 2013, ISBN 978-3-940435-13-2.
  • Je suis vivant. Mercure, Paris 2015.
    • deutsch: Ich bin am Leben. Aus dem Französischen von Ingeborg Schmutte. Litradukt, Trier 2015, ISBN 978-3-940435-17-0.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1996: Prix Jacques Stephen Alexis für Soleils Contraires.
  • 2006: Prix Léopold Sédar Senghor de la Création littéraire, für L'Heure hybride.
  • 2011: Bourse Barbancourt (zusammen mit Louis-Philippe Dalembert)[4]
  • 2011: Prinz-Claus-Preis

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Margrit Klingler-Clavijo: Aus Trennungsschmerz destillierte Schönheit. Deutschlandfunk, 7. März 2011, abgerufen am 20. April 2015.
  2. Hans-Christoph Buch: Mörderischer Playboy. Zeit Online, 9. April 2015, abgerufen am 20. April 2015.
  3. Peter B. Schumann: Kettly Mars: Vor dem Verdursten. SWR2, 26. Juni 2013, abgerufen am 20. April 2015.
  4. Chenald Augustin: La bourse Barbancourt attribuée aux écrivains Kettly Mars et Louis-Philippe Dalembert. In: Le Nouvelliste, 12. Juli 2011, abgerufen am 6. September 2018.