Klöntal

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Das Klöntal, vom Saaspass im Westen aus gesehen, mit dem Klöntalersee im Schatten des Glärnisch
Gefüllter Klöntalersee gegen Westen
Bergkirche Klöntal
Luftbild aus 3500 m von Walter Mittelholzer (1923)

Das Klöntal ist ein Tal im Schweizer Kanton Glarus.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Klöntalersee liegt auf ca. 850 m ü. M. und wird von der Chlü und diversen kleineren Wasserfällen gespeist. Früher diente der See der Bevölkerung für die winterliche Eisbruchgewinnung.[1] Heute dient er als Speichersee für ein Kraftwerk der Axpo AG.

Das Tal gehört bis zur Kantonsgrenze zur Gemeinde Glarus, es handelt sich um eine Streusiedlung. Der Haupterwerbszweig ist die Landwirtschaft, für den Tourismus gibt es Restaurants und zwei Zeltplätze.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Klöntal wird nur im Sommer (Mai – Oktober) mit Postautos von Glarus aus bedient. Die Endstation ist in der Richisau (letzte Häuser vor der Kantonsgrenze). Die Strasse führt dem linken (nördlichen) Seeufer entlang, ist aber nicht wintersicher.

Der Pragelpass verbindet das Klöntal mit dem Muotatal, ist aber am Wochenende für den motorisierten Verkehr gesperrt (nur mit Velos befahrbar).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Richisau war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Kurort bekannt, der auch von Künstlern wie Conrad Ferdinand Meyer, Carl Spitteler und Arnold Böcklin besucht und wegen der Schönheit der Landschaft geschätzt wurde.

Zitat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

«Endlich, auf der Schanze einer beherrschenden Halde, kommt uns in der Ferne der Klöntalersee zu Gesicht, scheinbar ziemlich auf unserer Fläche liegend, in Wirklichkeit noch mehrere hundert Meter tiefer. Wem es glückt, hier eine günstige Beleuchtung, also Sonnenstrahl, womöglich Abendsonnenstrahl, vorzufinden, wird diesen Punkt für einen der schönsten in der Schweiz erklären. Denn Umrahmung, Beleuchtung, Färbung und Spiegelung des Klöntalersees ergeben als Summe eine Naturschönheit ersten Ranges.»

Carl Spitteler

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das Klöntal, Kleinod im Glarnerland: Landschaft – Geschichte – Kunst. Museum des Landes Glarus, Näfels 1996, ISBN 3-907071-05-0.
  • André van Sprundel (Hrsg.): Traumperspektiven – Magie der Schweizer Landschaft: Klöntal. Baeschlin, Glarus 2011, ISBN 978-3-85546-227-8.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Klöntal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Der Eisbruch im Klöntal

Koordinaten: 47° 2′ 7,4″ N, 8° 59′ 33,8″ O; CH1903: 718112 / 210542