Kleefarn
Kleefarn | ||||||||||||
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Kleefarn (Marsilea quadrifolia), in der unteren Bildhälfte | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Marsilea quadrifolia | ||||||||||||
L. |
Der Kleefarn (Marsilea quadrifolia) ist eine Wasserpflanze aus der Familie der Kleefarngewächse.
Merkmale
Der Kleefarn ist eine ausdauernde Pflanze und bildet dünne, behaarte Rhizome, von denen an jedem Knoten Wurzeln und Blätter entspringen. Die Rhizome sind kriechend und bilden Rasen. Die Wuchshöhe beträgt 5 bis 20 cm. Die Blätter sind lang gestielt und ähneln einem vierfiedrigen Kleeblatt, bestehen jedoch aus zwei gegenständigen, dicht aneinander stehenden Blattpaaren. Die Fiederblättchen sind breit-keilförmig und in Knospenlage gefaltet. Die Blattadern sind fächerförmig und geschlossen. Der Kleefarn ist die einzige Farn-Art, deren Blätter Schlafbewegungen vollführen.
Die Jugend-, Unterwasser-, Schwimm- und Landblätter sehen sehr ähnlich aus, aber nur die letzteren bilden Sporenkapseln aus. Diese sind bohnenförmig und stehen zu zweit bis viert am Grund des Blattstieles. Die Sporen reifen im September und Oktober.
Verbreitung und Standorte
Der Kleefarn ist ein eurasisch-submediterran-subkontinentales Florenelement. Er kommt zerstreut in ganz Eurasien vor, von Europa über das westliche Sibirien bis Kaschmir, Nordchina und Japan. In Nordamerika wurde er eingeschleppt. Die Nordgrenze in Europa verläuft vom Loire-Gebiet über das Elsass, das Oberrheingebiet, Tschechien und Polen.[1]
In Deutschland gilt die Art als ausgestorben. Das letzte autochthone Vorkommen wurde in den 1960er-Jahren zerstört. In Baden-Württemberg gibt es eine möglicherweise spontane Neuansiedlung. An verschiedenen Stellen wurde die Art auch angesalbt. In Österreich kommt die Art nur noch in der Steiermark vor, in den anderen Bundesländern ist sie ausgestorben oder verschollen.[2] In der Schweiz gilt die Art als bundesweit gefährdet und regional ausgestorben. Es sind nurmehr wenige Fundplätze bekannt.[3]
Der wärmeliebende Kleefarn wächst an schlammigen Ufern von stehenden, nährstoffreichen Gewässern. Er steigt nicht über die colline Höhenstufe.
Belege
- Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6
Einzelnachweise
- ↑ Christoph Käsermann: Marsilea quadrifolia Merkblätter Artenschutz – Blütenpflanzen und Farne, Buwal 1999, S. 196f. (pdf)
- ↑ M.A. Fischer, K. Oswald, W. Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. Dritte Auflage, Land Oberösterreich, Biologiezentrum der OÖ Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9
- ↑ Zentrale Datenbank der Schweizer Flora, abgerufen 20. Juli 2008.
Weblinks
- Kleefarn. auf FloraWeb.de