Kloster Höglwörth

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Kloster Höglwörth

Das Kloster Höglwörth ist ein ehemaliges Kloster der Augustiner-Chorherren in Höglwörth bei Anger in Bayern in der Erzdiözese München und Freising.

Geschichte

Das St. Peter und Paul geweihte Augustiner-Kloster wurde 1125 durch Erzbischof Konrad I. von Salzburg gegründet. Höglwörth blieb als einziges Stift in Bayern von der Säkularisation verschont, da es erst 1816, mit dem Salzburgischen "Rupertiwinkel" an Bayern fiel. Das Kloster setzte seine Aufhebung 1817 selbst durch. Sein letzter Propst Gilbert Grab beantragte die Aufhebung des Stiftes allerdings schon 1813, der jedoch in einem nicht befolgten Reskript des bayerischen Königs von 1816 widersprochen wurde. Danach gehörte Höglwörth Anfang 1817 noch zum Zuständigkeitsbereich des Ordinariats Freising. Am 30. Juli 1817 schließlich wurde das letzte und einzige von der Säkularisation verschont gebliebene bayerische Stift aufgehoben.[1] Dies war zugleich die letzte vom bayerischen Staat durchgeführte Säkularisation. Das Kloster kam in Privatbesitz.

Das Kloster mit seiner Rokokokirche auf einer Halbinsel im Höglwörther See stellt eines der schönsten Ensembles im östlichen Oberbayern dar. Die Kirche wurde ab 1675 neu errichtet. Vom romanischen Kirchenbau blieb vor allem der Chor erhalten.[2] Vor der Verlandung im Osten war die heutige Halbinsel eine Insel,[3] (Wörth ist ein altes Wort für Insel), wie auch noch auf der Flurkarte aus dem 19. Jahrhundert zu sehen ist.[4]

Pröpste (soweit bekannt)

  • 1522–1541 Propst und Prälat Wolfgang II. Griesstätter zu Haslach, zugleich 1531–1539 Administrator des Klosters Baumburg, danach Propst und Fürstpropst von Berchtesgaden.[5]
  • 1609–1634 Marquard von Schwendi, zugleich Domherr in Salzburg, in Augsburg und in Passau, hielt sich nur selten in Höglwörth auf.[1]
  • 1652–1671 Wolfgang Zehentner[1]
  • 1671–? Adam Weber[1]
  • Patritius Pichler, unter ihm Neubau der Stiftskirche und ihre Weihe 1690[1]
  • Johann Puechner, sich auszeichnend durch Ehrgeiz und Verschwendungssucht, 1722 ausgestattet mir dem Recht der Pontifikalien[1]
  • 1804–1817 Gilbert Grab[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g datenmatrix.de Klöster in Bayern, Höglwörth, Geschichte
  2. Dehio Oberbayern 1990, S. 436f.
  3. Hermann und Anna Bauer: Klöster in Bayern, München 1985, ISBN 3-406-37754-8, S. 91
  4. Historische Flurkarte im BayernAtlas
  5. Walter Brugger, Heinz Dopsch, Peter F. Kramml (Hrsg.): Geschichte von Berchtesgaden. Stift, Markt, Land. Band 1: Zwischen Salzburg und Bayern. Bis 1594. Plenk, Berchtesgaden 1991, ISBN 3-922590-63-2, S. 536 (eingeschränkte Vorschau).
Commons: Kloster Höglwörth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 47° 48′ 54″ N, 12° 50′ 43″ O