Kloster Tiefenthal

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Kloster Tiefenthal

Kloster Tiefenthal ist ein Bildungs- und Exerzitienhaus der Armen Dienstmägde Jesu Christi, der Dernbacher Schwestern, im Bistum Limburg. Es liegt an der Bundesstraße 260 in der Nähe von Eltville-Martinsthal im Rheingau in Hessen, gehört aber zum Stadtteil Rauenthal.

Geschichte

Das Kloster Tiefenthal wurde Mitte des 12. Jahrhunderts gegründet und zuerst von Prämonstratenserinnen bewohnt. Um 1237 trat der Konvent geschlossen zur Regel der Zisterzienserinnen über und unterstand nachweislich seit 1242 dem Abt des Klosters Eberbach.[1] Im Kloster wurde ein Gewand der Heiligen Elisabeth als Reliquie aufbewahrt. Bei einem Feuer 1572 brannte das Kloster nieder, wurde jedoch in den folgenden Jahren wieder aufgebaut.[2]

Im Zuge der Säkularisation wurde der Orden am 27. Januar 1803 enteignet[3][4] und die Klostergebäude wurden fortan bis 1825 als Armenasyl, später von verschiedenen Unternehmern wirtschaftlich genutzt. 1898 gelangten die Gebäude in den Besitz der Armen Dienstmägde Jesu Christi (ADJC). So wurde am 23. April 1898 in Tiefenthal eine Niederlassung der ADJC eröffnet.

Vom Ende des 19. Jahrhunderts bis 1933 verfügte das Kloster über einen Haltepunkt an der Kleinbahn Eltville–Schlangenbad.

Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 wurden die Klostergebäude abermals beschlagnahmt und als Schule verwendet, bis 1943 eine Spionageabteilung mit Funkstation der SS dort einquartiert wurde. Am 13. Februar 1945 wurde das Kloster bombardiert und brannte bis auf die Grundmauern nieder.[5] Am 22. August 1946 wurde die Ruine wieder den Dernbacher Schwestern übergeben, die das Kloster in den folgenden Jahren wieder aufbauten. Ab 1952 diente das Kloster als Provinzhaus für eine der damals drei deutschen Provinzen.[6] Im Jahre 1990 wurde es zum Bildungs- und Exerzitienhaus der Armen Dienstmägde Jesu Christi.[7]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. dernbacher.de: Die Anfänge im Kloster Tiefenthal
  2. Karl Rolf Seufert: Die geistigen Ströme sind nie versiegt. In: Der Hessische Minister für Landwirtschaft und Forsten, Freundeskreis Kloster Eberbach (Hrsg.): Eberbach im Rheingau. Zisterzienser – Kultur – Wein. Der Hessische Minister für Landwirtschaft und Forsten, Wiesbaden/Eltville 1986, S. 9–40.
  3. dernbacher.de: Der Besitz des Klosters bis 1803
  4. dernbacher.de: Schicksal der Klostergebäude nach 1803
  5. dernbacher.de: Erneute Enteignung und Zerstörung des Klosters
  6. kloster-tiefenthal.com: Das Kloster lebt weiter
  7. kloster-tiefenthal.com: Bildungshaus Kloster Tiefenthal

Koordinaten: 50° 3′ 40″ N, 8° 7′ 10″ O