Kościerzyce

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Kościerzyce
Groß Neudorf
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Kościerzyce Groß Neudorf (Polen)
Kościerzyce
Groß Neudorf (Polen)
Kościerzyce
Groß Neudorf
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Opole
Powiat: Brzeg
Gmina: Lubsza
Geographische Lage: 50° 52′ N, 17° 31′ OKoordinaten: 50° 52′ 5″ N, 17° 31′ 11″ O
Höhe: 135 m n.p.m.
Einwohner: 1040 (31. Dez. 2019[1])
Postleitzahl: 49-314
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OB
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 457 PisarzowiceDobrzeń Wielki
Nächster int. Flughafen: Breslau



Kościerzyce (deutsch Groß Neudorf) ist ein Dorf in Niederschlesien. Der Ort liegt in der Gmina Lubsza im Powiat Brzeski in der polnischen Woiwodschaft Oppeln.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Angerdorf Kościerzyce liegt rund sieben Kilometer südlich vom Gemeindesitz Lubsza (Leubusch), ca. drei Kilometer nordöstlich der Kreisstadt Brzeg (Brieg) und rund 50 Kilometer nordwestlich der Woiwodschaftshauptstadt Oppeln. Der Ort liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Równina Oleśnicka (Oelser Ebene). Das Dorf liegt am rechten Ufer der Oder.

Durch den Ort verläuft die Woiwodschaftsstraße Droga wojewódzka 457.

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachbarorte von Kościerzyce sind im Westen Pisarzowice (Schreibendorf) und im Nordosten Czepielowice (Tschöplowitz).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mariä-Himmelfahrt-Kirche

In dem Werk Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis aus den Jahren 1295–1305 wird der Ort erstmals als villa Costeritz erwähnt.[2]

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Groß Neudorf zusammen mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen.

Nach der Neugliederung Preußens gehörte die Landgemeinde Groß Neudorf ab 1815 zur Provinz Schlesien und war ab 1816 dem Landkreis Brieg eingegliedert, mit dem es bis 1945 verbunden blieb. 1874 wurde der Amtsbezirk Groß Neudorf gegründet, welcher die Landgemeinden Groß Neudorf, Neu Moselache und Tschöplowitz und den Gutsbezirk Groß Neudorf umfasste. Erster Amtsvorsteher war der Inspektor Kleinmichel in Groß Neudorf.[3] 1885 zählte der Ort 994 Einwohner.[4]

1933 zählte Groß Neudorf 1008, 1939 wiederum 994 Einwohner. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Brieg.[5]

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Groß Neudorf wie fast ganz Schlesien 1945 an Polen, wurde in Kościerzyce umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angegliedert. Die deutsche Bevölkerung wurde, soweit sie nicht vorher geflohen war, weitgehend vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Doliniany. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln. Beim Oderhochwasser 1997 wurde das Dorf komplett überflutet. 1999 kam der Ort zum Powiat Brzeski.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die römisch-katholische Mariä-Himmelfahrt-Kirche (poln. Kościół Wniebowstąpienia NMP) besteht bereits seit dem 13. Jahrhundert und war ursprünglich dem Hl. Georg geweiht. Der heutige Kirchenbau stammt aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Der Kirchturm besteht aus Fachwerk. Die Mariä-Himmelfahrt-Kirche steht seit 1964 unter Denkmalschutz.[6]
  • Altes Büchereigebäude

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fußballverein LZS Orlik Kościerzyce

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kościerzyce – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Einwohnerzahlen der Gemeinde Lubsza 31.12.2019 (poln.)
  2. H. Markgraf, Wilhelm Schulte: Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis (= Codex Diplomaticus Silesiae. Band XIV). Breslau 1889 (Latein, dokumentyslaska.pl [abgerufen am 27. März 2023]).
  3. Amtsbezirk Territorial Groß Neudorf
  4. AGOFF Kreis Brieg
  5. Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Brieg (poln. Brzeg). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Denkmalregister Woiwodschaft Opole (poln.) S. 94