Kollegiengebäude II (Schwerin)
Das ehemalige Kollegiengebäude II in Schwerin, Stadtteile Altstadt, Schloßstraße 6/8, ist ein Baudenkmal in Schwerin. Seit 1990 ist hier der Sitz von Ministerien des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf dem Gelände der Kollegiengebäude stand ab etwa 1236 ein Franziskanerkloster, das 1557 weitgehend abgetragen wurde. Noch erhaltene Gebäude wurden als Wirtschaftsgebäude des Herzogtums genutzt und beim Bau des Kollegiengebäudes I abgerissen.
Das drei- bis viergeschossige 14-achsige verputzte spätklassizistische Haus um einen rechteckigen Innenhof mit einem Mezzaningeschoss, vier Giebelrisaliten und dem Portikus wurde 1890/92 als Regierungsgebäude II nach Plänen von Georg Daniel errichtet. Es ist durch einen Gang (ironisch Beamtenlaufbahn genannt) über einen Tor- bzw. Triumphbogen mit dem Kollegiengebäude I, der heutigen Staatskanzlei, verbunden. Die Architektur orientierte sich an dem von Georg Adolph Demmler gestalteten Kollegiengebäude I.[1]
Das Verwaltungsgebäude diente den Ministerien des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin und des Freistaats Mecklenburg-Schwerin (bis 1934). Es war von 1934 bis 1945 Sitz der Verwaltung des Reichsstatthalters und Gauleiters und bis 1990 der Sitz des Rates des Bezirks Schwerin und der Arbeiter-und-Bauern-Inspektion (DDR).
Seit 1990 sind hier verschiedene Ministerien untergebracht: Umwelt (1990–1994, 1998–2006); Bau, Landesentwicklung und Umwelt (1994–1998); Verkehr, Bau und Landesentwicklung (2008–2011); Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung, Energie, Infrastruktur und Digitalisierung (2011–2021) sowie Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten (seit 2021).
Seit 2012 hat auch der Bürgerbeauftragte des Landes Mecklenburg-Vorpommern[2] seinen Sitz in dem Gebäude.
Das Bauwerk ist seit 2024 als Teil des Residenzensembles Schwerin UNESCO-Welterbe.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sabine Bock: Schwerin. Die Altstadt. Stadtplanung und Hausbestand im 20. Jahrhundert. Thomas Helms Verlag, Schwerin 1996, ISBN 3-931185-08-7.
- Wilhelm Jesse: Geschichte der Stadt Schwerin. Schwerin 1913.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Kollegiengebäude. In: welterbe-schwerin.de. Welterbe Schwerin Förderverein, abgerufen am 16. August 2020.
- ↑ Der Bürgerbeauftragte des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Abgerufen am 10. Februar 2022.
Koordinaten: 53° 37′ 36,9″ N, 11° 24′ 53,1″ O