Kongreßdenkmal

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Kongreßdenkmal
Rosengarten des Stadtgartens

Das Kongreßdenkmal ist ein an den Monarchenkongress 1818 in Aachen erinnerndes Baudenkmal, das nach Entwürfen des Landbauinspektors Johann Peter Cremer von 1822 und Schinkels/Cremers von 1837 1836–1844 an historischer Stelle am Adalbertsteinweg errichtet und 1914 demontiert sowie 1928 in den Stadtgarten Aachen versetzt wurde.

Historie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auslöser für den Bau des Denkmals war ein Treffen der Herrscher König Friedrich Wilhelm III. von Preußen, Zar Alexander von Russland und Kaiser Franz I. von Österreich anlässlich des fünften Jahrestages der Völkerschlacht bei Leipzig am 18. Oktober 1818 während des Aachener Kongresses, „vor dem Adalbertstor“ bei dem sie mit einem Militärgottesdienst des Ereignisses gedachten und anschließend ihr Leipziger Gelöbnis erneuerten, „zum Heil der Völker, zur Herstellung des Rechts und der Wahrheit“ zu wirken.

Davon beeindruckt entschloss man sich in Aachen, am Ort ein Denkmal zu errichten. 1822 legte Cremer einen Entwurf hierzu vor, der beim Besuch des Rheinlandes des Kronprinzen Friedrich Wilhelm, dem späteren König Friedrich Wilhelm IV., wieder aufgegriffen wurde, indem der Prinz während seines Aufenthaltes in Aachen am 5. Oktober 1836 den Grundstein zum Denkmal legte. Die Arbeiten gerieten jedoch ins Stocken, bis im Folgejahr eine Aachener Delegation, die des Eisenbahnbaus wegen in Berlin weilte, den Kronprinzen auf das Denkmal ansprach. Dieser veranlasste Schinkel, eine Skizze zu erarbeiten. Da dies „gewissermaßen eine religiöse Handlung zu verewigen bestimmt sei“, erwog Schinkel die „Form eines Tempels oder einer Kapelle“. Cremer setzte das in einem Entwurf um, der eine Kostenschätzung von 11.600 Talern beinhaltete. Im Jahr 1839 wurde der Aachener Stadtbaumeister Friedrich Joseph Ark mit der Weiterführung beauftragt, der schließlich in den Jahren 1841–1844 das Denkmal am historischen Gelöbnisort vom Aachener Bauunternehmer Andreas Hansen aus Carrara-Marmor errichten ließ. Die Marmorarbeiten übernahm der Lütticher Meister Ballat. Die die Köpfe der Monarchen darstellenden Bronzen im First des Denkmals schuf der Bildhauer Friedrich Porcher nach einem Entwurf des Lehrers Nikolaus Salm. Am 15. Oktober 1844 wurde das Denkmal eingeweiht.

Zwischen dem 27. Juli und dem 28. August 1914 wurde es demontiert, um Platz für die erste Erweiterung des benachbarten Gerichtsgebäudes zum Adalbertsteinweg hin zu schaffen. Nach ursprünglichem Plan sollte es im Hof des zu errichtenden Justizgebäudes wieder errichtet werden und wurde zunächst in der nördlichen Hofhälfte des alten Gerichtsgebäudes eingelagert. Der Plan wurde jedoch zu Gunsten einer Wiedererrichtung im Stadtgarten verworfen, um das Denkmal für die Öffentlichkeit leichter zugänglich zu machen.

Beim vom Aachener Regierungsbaumeister Karl Josef Frank geleiteten Wiederaufbau des Denkmals 1928 im Rosengarten des Stadtgartens durch den Aachener Steinmetz August Laschet wurden einzelne schadhafte Teile ersetzt, darunter das Marmorpodest durch Blaustein. Auch wurden die beschädigten Säulen um 80 cm gekürzt und mit neuen Trommeln aufgestockt. Der Wiederaufbau wurde am 15. Juni 1928 abgeschlossen.

Heutzutage sind noch kriegsbedingte Schäden an den vorderen Säulen zu erkennen, die von den Kämpfen um Aachen zeugen.

Nachwirkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kongreßdenkmal gehört zu den Baudenkmälern der Stadt Aachen.[1]

In Erinnerung an den Kongress sind in Aachen ferner die Kongreßstraße nahe dem alten Platz des Kongreßdenkmals, die Alexanderstraße an der Hotmannspiif, in deren Haus 36, dem Hotel Zur Kaiserlichen Krone Alexander wohnte, der Friedrich-Wilhelm-Platz am Elisenbrunnen, dessen Haus Nr. 7 Friedrich Wilhelm zur Verfügung stand und die zum Marschiertor führende Franzstraße benannt, in deren Haus Nr. 3 Kaiser Franz weilte.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter Hermann Loosen: Aus dem alten Aachen. Historische Skizzen oder Aachener Geschichte in Geschichten. 3. erweiterte Auflage. Aquensia-Klette-Verlag, Aachen 1978, S. 176–178.
  • Albert Huyskens: Der Aachener Kongreß von 1818 und Schinkels Kongreßdenkmal. In: Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins 43 (1921), S. 195–227 Internet Archive.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kongreßdenkmal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Verzeichnis der Baudenkmäler im Gebiet der Stadt Aachen (in der Fassung des 13. Nachtrages) (PDF; 126 kB), 15. März 2008, S. 29.

Koordinaten: 50° 46′ 54,2″ N, 6° 5′ 50,9″ O