Kongresshaus Zürich

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Die «Neue Tonhalle» am Alpenquai (heute General-Guisan-Quai) in Zürich um 1900. 1893–1895 vom Wiener Architekturbüro Fellner & Helmer erbaut
Das Alpenquai mit der neuen Tonhalle 1929, Aufnahme von Walter Mittelholzer
Eingang zum Kongresshaus an der Claridenstrasse, hinten der Eingang zur Tonhalle

Das Kongresshaus Zürich steht in Zürich am General-Guisan-Quai (früher Alpenquai), am linken Zürichseeufer zwischen der Claridenstrasse und der Beethovenstrasse.

Der Bau umfasst auch die Herzstücke der 1893–1895 erbauten „neuen Tonhalle“ (die die alte Tonhalle auf dem heutigen Sechseläutenplatz ersetzte), nämlich den grossen und den kleinen Tonhalle-Saal. Zum 1939 als Mantelbau erstellten Kongresshaus gehören weitere neun Räumlichkeiten für Tagungen und diverse Anlässe wie Konzerte oder Messen sowie drei Restaurants und zwei Bars.

Geschichtliches

Das Kongresshaus wurde 1937–1939 erbaut. Verantwortlich für den Bau waren Max Ernst Haefeli, Werner Max Moser und Rudolf Steiger, die unter anderem auch die Werkbundsiedlung Neubühl, dem Universitätsspital Zürich, dem Freibad Allenmoos sowie dem Hochhaus zur Palme gebaute hatten. Zusammen mit der Tonhalle, erbaut von Ferdinand Fellner und Hermann Gottlieb Helmer im Stil des Historizismus der 1880er-Jahre, bildet das Kongresshaus einen einheitlichen Bau.

Baugeschichte und Architektur des Kongresshauses sind eng mit der Schweizerischen Landesausstellung 1939 verbunden. Die Verantwortlichen wollten den Bau bis zur Ausstellungseröffnung fertig gestellt haben. Der Zeitdruck, zusammen mit dem beschränkten und heiklen Baugelände auf dem nach Plänen von Stadtingenieur Arnold Bürkli aufgeschütteten Seegebiet, erschwerten die Aufgabe. Als Gründe für den Zeitdruck beim Bau gelten neben dem repräsentativen Effekt auf die Landesausstellung hin auch die damalige schwierige wirtschaftliche Situation mit zahlreichen Arbeitslosen. Der Bau war nicht zuletzt auch eine Arbeitsbeschaffungsmassnahme.

Dieser Zeitdruck führte dazu, dass die bestehende „neue“ Tonhalle mit den beiden Sälen erhalten blieb, was damals nicht unumstritten war. Heute gilt die Akustik dieser Säle als weltweit einmalig. Heute sind Kongresshaus und Tonhalle als überkommunale Schutzobjekte eingestuft und stehen unter Denkmalschutz.

Gescheitertes Neubauprojekt

Bis 2008 war ein umstrittener Neubau des spanischen Architekten Rafael Moneo geplant. Kritiker des Projekts bemängelten, dass sich der Bau architektonisch nicht in die anderen Bauten (z. B. das Rote Schloss) einfüge. Zudem gab es Stimmen, welche die Architektur des aktuellen Kongresshauses erhalten wollten. Das Neubauprojekt wurde in der Volksabstimmung vom 1. Juni 2008 deutlich abgelehnt.[1]

Weblinks

Commons: Kongresshaus Zürich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Arthur Rüegg, Reto Gadola (Hg.): Kongresshaus Zürich 1937-1939. Moderne Raumkultur. gta Verlag Zürich 2007. ISBN 978-3-85676-202-5.

Einzelnachweise

  1. NZZ-Online, 2. Juni 2008

Koordinaten: 47° 21′ 56,6″ N, 8° 32′ 16,4″ O; CH1903: 683033 / 246679