Kreis Grobin

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Karte des Gouvernements in den Grenzen von 1820
Karte des Kreises in den Grenzen von 1820
1859

Kreis Grobin (russisch Гробинский уезд, lettisch Grobiņas apriņķis) war eine Verwaltungseinheit im 1795 eingerichteten Gouvernement Kurland, Russisches Kaiserreich. Hauptort war Grobin. Während der deutschen Besetzung im Ersten Weltkrieg bestand er als Kreis unter der Verwaltung von Ober Ost fort.

Grenzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Westen grenzte er an die Ostsee, im Norden und Nordosten an den Kreis Hasenpoth, im Osten an das Gouvernement Wilna.

Im Süden bei Polangen änderte sich die Grenze mehrfach. 1819 wurde die Wolost Polangen durch ein Dekret des Zaren Alexander I. an das Gouvernement Kurland übergeben. Dadurch grenzte das Gouvernement direkt an den nördlichsten Punkt der Provinz Ostpreußen bei Nimmersatt. Laut Paul Anton Fedor Konstantin Possart in "Das Kaiserthum Russland" gelangte das Gebiet um Polangen 1827 wieder an das Gouvernement Wilna.[1]

Untergliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1912 gab es 13 Gemeinden und 3 Städte:[2]

3 Städte

  • Durbe (Durben)
  • Grobiņa (Grobin)
  • Liepāja (Libau)

13 pagasts:

Lettisch Deutsch > Kyrillisch/Russisch
Asīte Assiten Асситен
Bārtas Oberbartau Обербартау
Durbes Durben Дурбен
Gaviezes Gawesen Гавезен
Grobiņas Grobin Гробин
Medzes-Vērgales Medsen-Virginahlen Медзен-Вирцниленская
Nīcas Niederbartau Нидербартау
Pērkones Perkuhnen Перкунен
Priekules Preekuln Прекульн
Rucavas Rutzau Рутцау
Tadaiķu Tadaiken Тадайкен
Talsu Talsen Тальзен
Vecpils Altenburg Альтенбург

Demographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Volkszählung im Russischen Reich 1897 ergab für den Kreis Grobin eine Bevölkerung von 110,878. Davon 1490 in Grobin[3], 64489 in Libau[4], 1400 in Polangen.

Muttersprache:

  • 58,5 % lettisch
  • 15,3 % deutsch
  • 6,9 % russisch
  • 6,5 % jiddisch
  • 5,8 % polnisch
  • 5,5 % litauisch
  • 0,3 % belorussisch
  • 0,2 % Dänisch/Norwegisch
  • 0,2 % ukrainisch[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Das Kaiserthum Russland [1]
  2. Adolf Richters. Baltische Verkehrs- und Adressbücher. Band 2. Kurland. Riga 1912
  3. http://www.demoscope.ru/weekly/ssp/rus_lan_97_uezd.php?reg=658
  4. http://www.demoscope.ru/weekly/ssp/rus_lan_97_uezd.php?reg=659
  5. Первая всеобщая перепись населения Российской Империи 1897 г. Распределение населения по родному языку и уездам 50 губерний Европейской России. Демоскоп Weekly, abgerufen am 22. Dezember 2013 (russisch).