Kurhotel Fürstenhof (Blankenburg)

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Kurhotel Fürstenhof, 2020
Kurtheater-Lichtspiele, Mai 1990
Kurhotel im Mai 1995
2013

Das Kurhotel Fürstenhof ist ein denkmalgeschütztes Hotel in der Stadt Blankenburg (Harz) in Sachsen-Anhalt.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es befindet sich nördlich der Blankenburger Altstadt auf der Nordseite der Mauerstraße an der Adresse Mauerstraße 9.

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Hotel verfügt über 23 Doppel- und vier Einzelzimmer. Zwei der Doppelzimmer werden als behindertenfreundlich geführt. Es bestehen zwei Säle mit einer Kapazität von 80 bis 100 Personen und eine Lounge. Im Erdgeschoss gibt es ein Restaurant.

Architektur und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden nach der Niederlegung der Blankenburger Stadtmauer nördlich der Mauerstraße repräsentative Bauten. Darunter 1895[1] auch das zunächst in Fachwerkbauweise errichtete Hotel Fürstenhof. 1905 wurde ein großer Theatersaal angebaut und zeitweise als Fürstenhof-Theater betrieben. Das Hotel entwickelte sich zu einem zentralen Punkt im gesellschaftlichen Leben der Stadt. Im April 1911 brannte der Bau jedoch nieder.[2]

In zweijähriger Bauzeit wurde dann das bis heute erhaltene Gebäude neu errichtet. Das zweigeschossige Haus erhielt auch einen Saal mit gesondertem Bühnenhaus und rund 800 Plätzen, der ab 1913 als Kurtheater betrieben wurde.[3] Bedeckt ist das Gebäude von einem Mansardwalmdach. Die Dachgauben im Mansardgeschoss sind rundbogig ausgeführt.

In den 1920er und 1930er Jahren traten in den Sommermonaten bekannte Theaterensembles im Haus auf. Darüber hinaus fanden außerhalb der Theaterzeit seit 1919 mehrmals wöchentlich Filmvorführungen in den Fürstenhof-Lichtspielen statt. Am 20. April 1945 wurde das Bühnenhaus durch eine Bombe zerstört.[4] In der Zeit nach 1945 wurde der Saal zum reinen Kino umgebaut und unter dem Namen Kurtheater-Lichtspiele betrieben. In einem kleineren Saal wurde später zusätzlich ein Klubkino eingerichtet. Nach der friedlichen Revolution in der DDR wurde das Kino 1991 von der Ufa-Theater AG übernommen, die seit dem Ende der 1990er Jahre jedoch nur noch das Klubkino betrieb. Das Restaurant und Hotel wurden saniert, die Kinonutzung im Jahr 2003 beendet. Nach Umbauten im Jahr 2007 wurde das ehemalige Kinofoyer zum Wellnessbereich. Das Gebäude wird als Hotel genutzt.

Im örtlichen Denkmalverzeichnis ist das Hotel unter der Erfassungsnummer 094 01763 als Baudenkmal verzeichnet.[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Blankenburg (Harz) Kulturdenkmale. Schmidt-Buch-Verlag, Wernigerode 2012, ISBN 978-3-936185-04-1, S. 34 f.
  • Kurhotel Fürstenhof. Faltblatt ohne Jahresangabe, etwa 2019.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kurhotel Fürstenhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kurhotel Fürstenhof. Faltblatt ohne Jahresangabe, etwa 2019, S. 2.
  2. Hans Bauerfeind: Blankenburg in alten Ansichten. Europäische Bibliothek, Zaltbommel 1992, ISBN 90-288-5343-X, S. 37.
  3. Neuer Theater-Almanach für das Jahr. F. A. Günther, 1914, S. 341 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Hans Bauerfeind: Blankenburg in alten Ansichten. Europäische Bibliothek, Zaltbommel 1992, ISBN 90-288-5343-X, S. 38.
  5. Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 19.03.2015 Drucksache 6/3905 (KA 6/8670) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt. S. 1690 f.

Koordinaten: 51° 47′ 27″ N, 10° 57′ 21,8″ O