Kutschensammlung Heinz Scheidel

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Die Kutschensammlung Heinz Scheidel besteht nicht für die Öffentlichkeit zugänglich im Mannheimer Ortsteil Neckarau. Sie wird als „die größte private Kutschensammlung Europas“ bezeichnet.[1]

L'Améthyste Carriage (Prachtkarosse Gala Landauer in Versailles)

Geschichte und Ausstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf gut 10.000 m² Fläche hat der Mannheimer Bauunternehmer und Ingenieur Heinz Scheidel (Diringer & Scheidel) in einem Backstein-Gebäude entlang der Angelstraße von der Galakutsche über Arbeitsgeräte, vom Kutschentaxi bis hin zu Schlitten zahlreiche Exemplare in den letzten Jahrzehnten gesammelt.[1] Im Jahr 2017 wurde das Museum erweitert.

Heinz Scheidel ist seit 1961 Kutschenfahrer. Seine Sammelleidenschaft begann Ende der 1960er Jahre. In den vergangenen Jahren kamen sukzessive etwa 560 Exponate pferdegezogener Kutschen, Schlitten, landwirtschaftliche Ackergeräte, Fuhrwerke, Luxuswagen, Pferdegeschirre, Kinderkutschen, Reitutensilien, Bücher und Dokumente zusammen.[2]

Die Objekte stammen aus Deutschland, aus verschiedenen europäischen Ländern sowie den Vereinigten Staaten und decken den Zeitraum vom 18. bis ins frühe 20. Jahrhundert ab. Den bedeutendsten Bestand macht die umfassende Sammlung von städtischen Luxus- und Sportwagen der Zeit um 1900 aus.

Mit dabei sind Kutschen aus Fürstenhäusern und Prachtkarossen, beispielhaft ein spanischer Reisewagen aus dem Jahr 1730 (Typ Berline), ein Coupe aus Livorno (Italien), der Gala Landauer der englischen Königin Alexandra (um 1840), das Hansom Cab (Pferdetaxi in London) oder eine Berline aus dem Berliner Marstall und eine aus der Hofwagenfabrik Mengelbier.[3] Des Weiteren die noch Anfang des 20. Jahrhunderts benutzten naturholzfarbenen Jagdwagen und Schlittengespanne mit Schellengeläute.

Für den langfristigen Erhalt der Sammlung wird gegenwärtig eine Stiftung gegründet.

Werkstatt und Restauration[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kutschen werden in der hauseigenen Werkstatt aufbereitet und originalgetreu restauriert.[4]

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinz Scheidel (* 1947) ist seit 1970 mit Eva Scheidel verheiratet. Sie haben drei erwachsene Töchter und wohnen im Mannheimer Stadtteil Niederfeld.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Andres Furger: Kutschen Europas des 19. und 20. Jahrhunderts: Band 1: Equipagen-Handbuch. Olms, 2009[5]
  • Andres Furger: Die Kutschensammlung Heinz Scheidel Mannheim: Der Überblick: Fuhrwerke, Wagen, Schlitten, Pferdegeschirre, Kinderwelt, Reiten, Accessoires und Dokumente. Ed. Furger, Allschwil bei Basel 2011.
  • Die Kutschensammlung Heinz Scheidel Mannheim - Band 2: Die Naturholzwagen, Weiß-Freiburg GmbH, 2020[6]
  • 100 Jahre Diringer & Scheidel, 1921–2021; Herausgeber: Diringer & Scheidel GmbH & Co. Beteiligungs KG, Autoren: Hannes Elstermann und Dr. Ingo Stader, S. 182

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Mannheimer Morgen, 13. Januar 2012, Seite 17, Hinter den Kulissen, Einladung ins Kutschenmuseum
  2. Die Kutschensammlung Heinz Scheidel Mannheim. Abgerufen am 28. Dezember 2020 (Exposé zu dem Buch von Andres Furger, im Abschnitt Literatur).
  3. Wilhelm Mengelbier J. Sohn, Details auf tradition-fahrkunst.de
  4. Besuch im Kutschenmuseum – Sei ein Teil davon. Abgerufen am 25. November 2020.
  5. Kutschen Europas des 19. und 20. Jahrhunderts. Abgerufen am 21. April 2021 (deutsch).
  6. «Die Kutschensammlung: Band 2 – Die Naturholzwagen» Heinz Scheidel Mannheim | Weiß-Freiburg – Grafik und Buchgestaltung. In: Weiß-Freiburg – Grafik und Buchgestaltung. Abgerufen am 21. April 2021 (deutsch).

Koordinaten: 49° 26′ 54,3″ N, 8° 29′ 46,1″ O