Københavns Drengekor

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Københavns Drengekor
Sitz: Danemark Kopenhagen
Träger: Sankt Annæ Gymnasium
Gründung: 1924
Gattung: Knabenchor
Gründer: Mogens Wöldike
Leitung: Carsten Seyer-Hansen
Website: kdk.dk

Københavns Drengekor (deutsch Kopenhagener Knabenchor) ist ein Chor, der dem Sankt Annæ Gymnasium in Kopenhagen angegliedert ist.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1924 schlug Asger Wilhelm Hansen dem Dänischen Chorverband vor, einen Knabenchor zu gründen. Svend und Asger Wilhelm Hansen, die kurz zuvor den Wilhelm Hansen Musikforlag übernommen hatten, stellten für das Experiment ein Kapital von 10.000 dänischen Kronen zur Verfügung. Als Dirigenten und Chorleiter wählte man Mogens Wöldike (1897–1988) aus, da er als Dirigent des Palestrina-Chores Engagement, Führungsqualitäten und Gespür für die alte Musik gezeigt hatte. Am 19. September 1924 wurde bei einem Treffen mit Wilhelm Hansen der Knabenchor gegründet. Das Ziel des Chores war, Chormusik für Knaben- und Männerstimmen vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert aufzuführen.

Mit der Unterstützung der Schulverwaltung der Stadt Kopenhagen wurden die Schulen der Stadt und ihre Gesangslehrer gebeten, talentierte Jungen zum Vorsingen zu schicken. Es gab viel Interesse und 70 wurden ausgewählt. Ergänzt wurden die Knaben durch etwa 20 Männerchorsänger aus dem Palestrina-Chor und der Holmens Kirke. Das erste Konzert fand in privater Form am 11. Mai 1925 im Nikolaj-Kirchensaal statt. Mehrere Stücke, die später zu den Markenzeichen des Chores werden sollten, wurden bei dieser Gelegenheit aufgeführt, darunter von Palestrina, Niels Gade (1817–1890) Morgensang af Elverskud (deutsch Erlkönigs Tochter)[1], Volksballaden von Thomas Laub (1852–1927) und Henrik Rung (1807–1871) in ihrer dänischen Muttersprache. Der öffentliche Durchbruch des Chores war bei einem Konzert in der Frederikskirche (Marmorkirche) am 25. März 1927.[2]

Im Jahr 1929 wurde auf Empfehlung unter anderem von Carl Nielsen vereinbart, dass die Stadt Kopenhagen eine Schule nur für die Knaben von Mogens Wöldike im Kopenhagener Knabenchor einrichtete. Die Schule war im Gebäude von St. Annæ Vestre Skole in Hindegade untergebracht, das heutige Sankt Annæ Gymnasium (Volksschule und Gymnasium).[3]

Bis 1959 war der Chor fest mit der Schlosskirche Christiansborg (dänisch Christiansborg Slotskirke) verbunden, aber seitdem die Frauenkirche in Kopenhagen (dänisch Vor Frue Kirke) zum Ort von Chorkonzerten am Freitagabend in der Saison, für die Knabengottesdienste und die liturgischen Abendgebete wurde, wechselte man die Kirche.

Im Jahr 1998 gab Königin Margrethe II. dem Chor die Erlaubnis, den Namen Det Kongelige Kantori (deutsch Die Königliche Kantorei) zu führen. Er steht unter der Schirmherrschaft von Kronprinz Frederik von Dänemark. Der Chor trägt auch zu einer Reihe von königlichen Veranstaltungen bei. Unter anderem sang er bei den Hochzeiten von (damals) Prinzessin Margrethe und Prinz Henrik im Jahr 1967, Prinz Joachim und Alexandra im Jahr 1995, Kronprinz Frederik und Kronprinzessin Mary, wie auch bei den Taufen der Kinder des Kronprinzenpaares in Christiansborg und Fredensborg Slotskirke. Københavns Drengekor besteht aus 60–80 gut ausgebildeten Knabensängern und 30 professionellen Sängern.

Dirigent und Chorleiter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

LP-Ausgaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben regelmäßigen digitalen Veröffentlichungen hat der Chor auch drei Langspielplatten herausgebracht:

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kammerkoret Musica: Niels W. Gade - Morgensang af Elverskud. In: YouTube. Abgerufen am 22. Dezember 2021.
  2. Historisk: KØBENHAVNS DRENGEKOR GRUNDLÆGGES. In: Københavns Drengekor. Abgerufen am 22. Dezember 2021 (dänisch).
  3. Historisk: EGEN SKOLE. In: Københavns Drengekor. Abgerufen am 22. Dezember 2021 (dänisch).
  4. Dorte Washuus: Ny dirigent for drengekor: Det vigtigste er at bringe nøglen med til en skattekiste af musik. In: Kristeligt Dagblad. 9. Mai 2020, abgerufen am 20. Dezember 2021 (dänisch).