Laboratorium Cholod
Das Hyperschallschnelle Fluglaboratorium „Cholod“ (russisch Гиперзвуковая летающая лаборатория «Холод» „Kälte“) war ein am ZIAM entwickeltes sowjetisches/russisches unbemanntes Fluggerät, mit dem das weltweit erste Hyperschall- Staustrahltriebwerk getestet werden sollte.[1]
Für die Anfangsbeschleunigung des „Cholod“ diente eine von dem Luftabwehrsystem S-200 abgeleitete Experimentalrakete 5W28EUD (russisch 5В28ЭУД, ЭУД steht für Experimentalnaja Utschebno-Dejstwujuschtschaja), bei der anstelle des Sprengkopfes das Hyperschalltriebwerk E-57 montiert war.[2] Der Tank für den flüssigen Wasserstoff war in der Experimentalrakete eingebaut. Im Staustrahlbetrieb zog das Triebwerk die Rakete, während die Abgase diese umströmten.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Programm „Cholod“, das in der Sowjetunion Ende der 1970er-Jahre startete, wurde nach Zusammenbruch des Sowjetunion und fehlender Finanzierung zunächst abgebrochen und später – teilweise durch die USA und Frankreich finanziert – wieder aufgegriffen. Die Projektergebnisse wurden beim Entwurf der Boeing X-43 genutzt.[2]
Von 1991 bis 1999 erfolgten in Sary-Schagan fünf Teststarts. Die maximal erreichte Geschwindigkeit betrug 1855 m/s (Mach 6,49), die Flughöhen 22 bis 35 km. Die maximale Arbeitszeit des Staustrahltriebwerks E-57 betrug 77 Sekunden, wobei das Triebwerk mehrmals aus- und eingeschaltet werden konnte.[2]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- C-200 - экспериментальные ракеты. In: pvo.guns.ru. Abgerufen am 14. Juni 2018 (russisch, Das Programm „Cholod“, Beschreibung und Fotogalerie).
- Холод. In: testpilot.ru. Abgerufen am 14. Juni 2018 (russisch).
- Supersonic HFL Kholod Mach 6.47 scramjet to go up for auction. In: zeenews.india.com. 23. Juli 2014, abgerufen am 14. Juni 2018 (englisch).
- 'Cool' Russian rocket installed in Wiltshire garden. In: bbc.com. 22. Mai 2015, abgerufen am 12. Juni 2018 (englisch).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ К 15 - летию первого в мире летного испытания ГПВРД на жидком водороде
- ↑ a b c d Anatoli Sak, Alain Chabot: Kholod project. In: russianspaceweb.com. 16. Februar 2014, abgerufen am 12. Juni 2018 (englisch).