Laborexperiment

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Als Laborexperiment wird eine vom Menschen geschaffene Versuchsanordnung bezeichnet. Ein Laborexperiment kann Teil einer Laborstudie sein. Anders als bei einem Feldexperiment, wo der Experimentator nur Beobachter ist, kann der Experimentator bei einem Laborexperiment in das Experiment eingreifen.

Die Versuchsanordnung stellt einen Ausschnitt aus der Natur dar, der gesondert betrachtet wird. Den Laborausschnitt aus der Natur nennt man System. Den Rest der Natur bezeichnet man mit Umgebung. Zwischen dem System und der Umgebung befindet sich die Systemgrenze. Ein Beispiel hierfür ist das thermodynamische System.

In einem Laborexperiment untersucht man kausale Zusammenhänge, wie sich das System (innen) durch Einwirkung von außen durch die Systemgrenze verändert.

Ein Laborexperiment muss mit einem Versuchsprotokoll dokumentiert werden.

Abgrenzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um ein Experiment handelt es sich nur dann, wenn

  1. eine Unterscheidung von unabhängigen (uV) und abhängigen Variablen (aV) möglich ist,
  2. die uV der aV stets vorausgeht und
  3. die Daten von wenigstens zwei Probandengruppen verglichen werden.[1]

Um die Voraussetzungen für ein Laborexperiment zu erfüllen, müssen die Bedingungen und die Probanden für das Experiment randomisiert werden sowie eine weitestgehende Bedingungskontrolle möglich sein (siehe Forschungsdesign).

Ziel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Strenge Variablenisolation und weitgehender Kontrolle von Sekundärvarianz verursachenden Quellen gestatten die grundlagenwissenschaftliche Suche nach Kausalbeziehungen zwischen isolierten Reizbedingungen und Verhaltensparametern; die darin zumeist implizierte Ceteris-paribus-Annahme ist nur unter Laborbedingungen zu realisieren.[2]

Kritische Würdigung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Vorteil von Laborexperimenten ist, dass die Versuchsbedingungen in hohem Maße kontrolliert werden können, was eine hohe interne Validität sicherstellt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hager, W. (1987). Grundlagen einer Versuchsplanung zur Prüfung empirischer Hypo- thesen der Psychologie. In G. Lüer (Hrsg.), Allgemeine Experimentelle Psychologie (43-253). Stuttgart: Gustav Fischer Verlag.
  • Nieding, G. & Ohler, P. (2004). Laborexperimentelle Methoden. In R. Mangold, P. Vorderer & G. Bente, (Hrsg.). Lehrbuch der Medienpsychologie (Kap. 15). Göttingen: Hogrefe.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hager, W. (1987): Grundlagen einer Versuchsplanung zur Prüfung empirischer Hypothesen der Psychologie. In: G. Lüer (Hrsg.), Allgemeine Experimentelle Psychologie (43-253). Stuttgart: Gustav Fischer Verlag.
  2. Nieding, G. & Ohler, P. (2004): Laborexperimentelle Methoden. In: R. Mangold, P. Vorderer & G. Bente, (Hrsg.), Lehrbuch der Medienpsychologie (Kap. 15). Göttingen: Hogrefe.