„Lapplandkrieg“ – Versionsunterschied

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Der Lapplandkrieg wird auch „[[Kinderkreuzzug]]“ genannt, da in dem Waffenstillstandsabkommen mit der Sowjetunion die Demobilisierung der [[Finnische Streitkräfte|finnischen Armee]] gefordert wurde und dies dazu führte, dass im späteren Verlauf auf finnischer Seite Einheiten mit sehr jungen, unerfahrenen Soldaten an der Front zum Einsatz kamen. Ein hoher Anteil der finnischen Ausfälle war dabei auf den Einsatz von [[Landminen]] zurückzuführen.
Der Lapplandkrieg wird auch „[[Kinderkreuzzug]]“ genannt, da in dem Waffenstillstandsabkommen mit der Sowjetunion die Demobilisierung der [[Finnische Streitkräfte|finnischen Armee]] gefordert wurde und dies dazu führte, dass im späteren Verlauf auf finnischer Seite Einheiten mit sehr jungen, unerfahrenen Soldaten an der Front zum Einsatz kamen. Ein hoher Anteil der finnischen Ausfälle war dabei auf den Einsatz von [[Landminen]] zurückzuführen.

Nach dem Abzug der deutschen Soldaten wurden von den finnischen Behörden jene finnischen Frauen, die mit deutschen Soldaten verkehrt hatten, mit ihren Kindern in Internierungslager eingewiesen.


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 9. September 2013, 16:19 Uhr

Finnische Truppen im Lapplandkrieg.
In Muonio aufgestelltes Schild der deutschen Wehrmacht: "Als Dank für nicht bewiesene Waffenbrüderschaft".

Als Lapplandkrieg wird der dritte und letzte während des Zweiten Weltkrieges auf finnischem Boden ausgetragene Krieg bezeichnet. Er richtete sich gegen die in Lappland stationierte deutsche Wehrmacht. Jedoch führte die Wehrmacht auch Kampfhandlungen gegen die Rote Armee. Die Kräfte auf deutscher Seite wurden von Generaloberst Lothar Rendulic befehligt.

Vorgeschichte

Finnland kämpfte nach der Niederlage im Winterkrieg zusammen mit dem Deutschen Reich gegen die Sowjetunion, um die im vorherigen Krieg verlorenen Gebiete wiederzuerlangen. Im Januar 1943 kam Feldmarschall Mannerheim durch die Niederlage bei Stalingrad und die Sprengung des Belagerungsrings um Leningrad zu dem Schluss, dass eine deutsche Niederlage vorhersehbar sei. Am 3. Februar 1943 beschloss ein informelles Kriegskabinett in Mikkeli um Marschall Mannerheim, Staatspräsident Risto Ryti und Finanzminister Vainö Tanner, dass angesichts der sich abzeichnenden Niederlage der Deutschen Finnland separat aus dem Krieg ausscheiden müsse, um seine Existenz zu sichern. Unter Aufgabe von Ostkarelien sollten die finnischen Vorkriegsgrenzen von 1939 gewahrt werden.[1]

Noch im Sommer 1944 wehrten finnische und deutsche Einheiten eine sowjetische Offensive an der karelischen Landenge, welche eigentlich auf die Besetzung des Landes abzielte, ab. Die Rote Armee wurde in etwa auf den Frontlinien des Winterkrieges gestoppt. Angesichts der sich abzeichnenden militärischen Katastrophe trat Ryti am 1. August 1944 zurück und überließ das Amt Mannerheim. Dieser intensivierte die bereits über schwedische Vermittlung bestehenden Friedensgespräche mit der Sowjetunion.[2]

Verlauf

Am 19. September 1944 beendete der Waffenstillstand von Moskau den Fortsetzungskrieg zwischen Finnland und der Sowjetunion. Finnland wurde in diesem dazu verpflichtet, die bisher verbündeten deutschen Truppen mit militärischen Mitteln innerhalb von 14 Tagen zu vertreiben. Nachdem diese Frist nicht eingehalten wurde, zogen sich die anschließenden Kampfhandlungen bis zum Frühling 1945 hin. Die deutschen Truppen zogen sich nach Norden zurück und versuchten in das ebenfalls von deutschen Truppen besetzte Norwegen zu entkommen. Dabei beschränkten sich die Deutschen nicht nur auf den bloßen Rückzug, sondern wendeten im Rahmen von Kampfhandlungen auch die Taktik der verbrannten Erde an. Dabei wurden fast alle Dörfer, einzelne Häuser, Straßen und Brücken zerstört oder vermint, was den Vormarsch der finnischen Verfolger stark verlangsamte. Durch ein Feuer, ausgelöst durch die Explosion eines Munitionszuges, brannte die Stadt Rovaniemi restlos nieder.

Der letzte Ort Finnlands, der nach den am 25. April 1945 stattgefundenen Kämpfen mit den finnischen Truppen von den Deutschen geräumt wurde, war am 27. April 1945 das Dorf Kilpisjärvi im äußersten Nordwesten des Landes. Am folgenden Tag teilte Generalleutnant Hjalmar Siilasvuo Feldmarschall Mannerheim mit, dass Finnland von deutschen Truppen befreit worden sei.

Der Lapplandkrieg wird auch „Kinderkreuzzug“ genannt, da in dem Waffenstillstandsabkommen mit der Sowjetunion die Demobilisierung der finnischen Armee gefordert wurde und dies dazu führte, dass im späteren Verlauf auf finnischer Seite Einheiten mit sehr jungen, unerfahrenen Soldaten an der Front zum Einsatz kamen. Ein hoher Anteil der finnischen Ausfälle war dabei auf den Einsatz von Landminen zurückzuführen.

Literatur

  • Sampo Ahto: Aseveljet vastakkain – Lapin sota 1944–1945. Kirjayhtymä, Helsinki 1980, ISBN 951-26-1726-9.
Commons: Lapplandkrieg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bernd Wegner : Das Kriegsende in Skandinavien in Karl-Heinz Frieser (Hrsg.) : Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Band 8 : Die Ostfront 1943/44 - Der Krieg im Osten und an den Nebenfronten, München, 2011, S. 963f
  2. Bernd Wegner : Das Kriegsende in Skandinavien in Karl-Heinz Frieser (Hrsg.) : Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Band 8 : Die Ostfront 1943/44 - Der Krieg im Osten und an den Nebenfronten, München, 2011, S. 988f

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