Leibnizregel für Parameterintegrale
Die Leibnizregel für Parameterintegrale erlaubt die Berechnung der Ableitung eines Parameterintegrals nach seinem Parameter.
Definition
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gegeben sei das Parameterintegral
wobei die Funktion , , stetig mit stetiger partieller Ableitung nach der ersten Variablen, ist und stetig differenzierbar sind. Dann ist auf dem offenen Intervall stetig differenzierbar.
Für die Ableitung gilt die Leibnizregel für Parameterintegrale[1]:
Herleitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Herleitung kann man die Funktion definieren und zeigen, dass sie auf stetig differenzierbar ist: existiert wegen der Differenzierbarkeit des Parameterintegrals und ist stetig wegen der Stetigkeit des Parameterintegrals. Existenz und Stetigkeit von und folgen aus dem Hauptsatz der Differential- und Integralrechnung. Mit der Kettenregel ergibt sich dann
Anwendungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anwendung findet die Leibnizregel für Parameterintegrale beispielsweise in der Herleitung der Euler-Lagrange-Gleichungen in der Variationsrechnung bei der Extremalisierung von (parametrisierten) Funktionalen.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rob Harron: The Leibniz Rule. In: MAT-203. (englisch).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Murray H. Protter, Charles B. Jr. Morrey: Intermediate Calculus. Second Auflage. Springer, New York 1985, ISBN 978-0-387-96058-6, Differentiation under the Integral Sign, S. 421–426, doi:10.1007/978-1-4612-1086-3 (englisch, google.com).