Leo Zogmayer

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Leo Zogmayer (* 28. Februar 1949 in Krems, Niederösterreich) ist ein österreichischer Künstler. Er lebt in Wien und Krems an der Donau.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

uns ihnen ihm wir euch mich unser, Tübingen (2004)

Zwischen 1975 und 1981 studierte Zogmayer an der Universität für Angewandte Kunst in Wien bei Herbert Tasquil. Bevorzugte bildnerische Medien Zogmayers sind Zeichnung, Druckgrafik, Fotografie, Computerzeichnung, Malerei (Hinterglasmalerei), Skulptur (Holz, Eisen, Aluminium, Beton). Seit Ende der Achtziger realisiert Zogmayer zudem raumgreifende Kunstprojekte in unterschiedlichen architektonischen und städtebaulichen Kontexten (Wien, St. Pölten, St. Veit/Salzburg, Sonnenhausen/Deutschland, Tübingen, New York) als auch an der Schnittstelle zum Design und gestaltete auch mehrere liturgische Räume (Brüssel, Frankfurt, Bonn, Aschaffenburg, Graz, Karmelitinnenkloster Innsbruck). Zwischen 1998 und 2000 leitete er die Klasse für Ästhetik des Raums an der Internationalen Sommerakademie Topolcianky in der Slowakei.

Anfang der 1990er-Jahre löste sich Zogmayer von den ins Narrative, Mimetische und Expressive reichenden Komponenten seiner bisherigen, vorwiegend als Malerei, Zeichnung und Druckgrafik realisierten Kunst. Es entstehen Raum- und Wandobjekte, die auf klaren geometrischen Grundformen basieren und die der Künstler zu installationsartigen, raumbezogenen Inventarien kombiniert.

Mitte der 1990er Jahre kamen im Zuge einer weiteren Radikalisierung der Bildreduktion Wort und Text ins Spiel. Der Künstler sparte hierbei einzelne Worte oder kurze Sätze aus monochromen Farbflächen seiner Hinterglasbilder aus, gravierte sie in quader- und zylinderförmige Objekte aus Stahl oder Aluminium und platzierte sie als großformatige Installationen im öffentlichen Raum.

Inhaltliche Themenfelder in Zogmayers Kunst sind u. a. die Rehabilitierung und Neuakzentuierung des Schönen als ästhetischem Kernbegriff, die Thematisierung von Zeit, interkulturelle Diskurse, Kunst und Spiritualität, reduktionistische und ikonoklastische Ästhetik.

2023 wurde der von Zogmayer konzipierte neue Altar der Berliner St.-Hedwigs-Kathedrale geweiht, das Herzstück der umfassenden Neugestaltung der Kathedrale.[1]

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1991 Essen, Museum Folkwang, Leo Zogmayer – Zeichnung / Skulptur
  • 1991 Salzburg, Rupertinum, Leo Zogmayer – Skulptur
  • 1991 Wien, Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig, Leo Zogmayer – Skulptur
  • 1996 Essen, Museum Folkwang, Positionen – Reisen an die Grenzen der Malerei
  • 1996 Rom, Palazzo Braschi, Austriaci a Roma
  • 2000 Bratislava, Galerie Medium, Leo Zogmayer – Raum Farbe Text
  • 2001 Marburg, Kunstverein, Leo Zogmayer – Kein Bild
  • 2001 Wien, MUMOK, Diskursive Malerei
  • 2002 Warschau, Nationalmuseum, Semiotic Landscape
  • 2005 New Delhi, Lalit Kala Akademi, 11. Triennale India
  • 2006 Krems, Kunsthalle, Leo Zogmayer – schön
  • 2008 Brünn, Moravian Gallery, I Asked The Friends ...
  • 2010 Wien, MUMOK, Malerei – Prozess und Expansion
  • 2010 Wien, MAK Museum für angewandte Kunst, Project Vienna
  • 2012 Neuhaus, Museum Liaunig, Realität und Abstraktion
  • 2013 Wien, 21er Haus, Zeichen – Bild – Objekt
  • 2014 Berlin, KunstBüroBerlin, Zeit Unzeit
  • 2015 Salzburg, Salzburg Museum, Piano Arte
  • 2015 Linz, Schlossmuseum, Mythos Schönheit
  • 2017 Wien, MAK Museum für angewandte Kunst, Ästhetik der Veränderung
  • 2017 Wien, Dommuseum Wien, Bilder der Sprache
  • 2019 Berlin, drj Galerie, Century Idee Bauhaus, 100 artists
  • 2019 Krems, Dominikanerkirche, Leo Zogmayer – REDEN SCHWEIGEN WOVON

Öffentliche Sammlungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Museum moderner Kunst Sammlung Ludwig, Wien
  • Grafische Sammlung Albertina, Wien
  • Universität für angewandte Kunst, Wien
  • Museum der Moderne, Salzburg
  • Lentos, Kunstmuseum Linz
  • Niederösterreichisches Landesmuseum, St. Pölten
  • Museum Liaunig, Neuhaus
  • Museum Folkwang, Essen
  • Hedendaagse Kunst, Utrecht
  • Museum of Contemporary Art, Seoul
  • Espace de l'Art Concret, Mouans-Sartoux
  • Fonds d'art contemporain de la Ville de Genève
  • Museo de Bellas Artes, Santander

Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Leo Zogmayer REDEN SCHWEIGEN WOVON, Ausstellungskatalog Museum Krems, mit Texten von Barbara Steiner, Karl Baier und Wolfgang Müller-Funk. Wien 2019
  • Leo Zogmayer, Wo stehst du? in: Johann Günther, Veränderungen in einer Generation: Beiträge aus Wissenschaft, Kunst, Philosophie, Literatur, Management. Linz 2019
  • Zusammenspiel. Kunst im sakralen Raum. München 2018
  • Bilder der Sprache. Dom Museum Wien. Wien 2017
  • Erste Worte. Gedanken zu Leo Zogmayers Wortbildern. Karl Baier, in: Den Menschen im Blick. Phänomenologische Zugänge. Würzburg 2012
  • Vom Ausrahmen der Welt. Schauen als Ortsbezogenheit in der Kunst Leo Zogmayers. Dieter Willim. Unveröffentlichte Diplomarbeit Universität Wien 2010
  • Project Vienna. How to React to a City. Museum für angewandte Kunst. Wien 2010
  • Leo Zogmayer, Is your journey really necessary? Galerie Vertice. Text: Fernando C. Flórez, Oviedo 2008
  • Leo Zogmayer, schön. Kunsthalle Krems. Gespräch Leo Zogmayer, Tayfun Belgin. Krems 2006
  • Leo Zogmayer. Wort-Ding-Bild. Dombergmuseum Freising. Texte: Peter Steiner, K. Baier. Freising 2006
  • 11th Triennale India, The Austrian Contribution. Text: Carl Aigner. New Delhi 2005
  • Leo Zogmayer. Galerie Medium, Bratislava u. Museum moderner Kunst, Passau. Texte: F.X. Baier, Mária Orisková. Bratislava 2000
  • Leo Zogmayer. Verknüpfende Trennungen. Text: Rainer Fuchs. Klagenfurt 1997
  • Positionen – Reisen an die Grenzen der Malerei. Museum Folkwang Essen. Essen 1996
  • Leo Zogmayer, Skulpturen. Museum moderner Kunst Wien, Rupertinum Salzburg und Museum Folkwang Essen. Texte: Gerhard Finckh, Lóránd Hegyi, Henriette Horny, Dieter Ronte. Wien 1991
  • Leo Zogmayer, Zeichnungen 1986–1991. Museum Folkwang Essen. Texte: Hubertus Froning, Andrea Hofmann. Wien 1991

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Altar wird eingeweiht: Das neue Herzstück von St. Hedwig. Bericht auf rbb, abgerufen am 2. November 2023