Lilo Mangelsdorff

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Lilo Mangelsdorff (* 1951 in Frankfurt am Main)[1] ist eine deutsche Regisseurin, Filmautorin und Produzentin. Ihre Schwerpunkte sind Experimental- und Dokumentarfilme.[2] Neben dem Filmemachen beschäftigt sich Lilo Mangelsdorffs auch mit Fotografie und Malerei.[3] Sie lebt und arbeitet in Frankfurt am Main.

Lilo Mangelsdorff studierte zunächst Pädagogik, Soziologie und Psychologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main und anschließend Visuellen Kommunikation mit Schwerpunkt Film bei Werner Nekes an der Hochschule für Gestaltung (HfG) in Offenbach am Main.[4] Sie war freiberuflich als Studioleiterin und Video-Editorin in verschiedenen Film- und TV-Studios tätig und arbeitete von 1992 bis 1995 als künstlerisch-wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM). Es folgten ab 1996 Lehraufträge an der KHM sowie den Universitäten Paderborn und Frankfurt am Main.[3]

Seit 1983 produzierte sie über die Filmproduktionsfirma Cinetix GmbH, die sie mit Wolfgang Schemmert gründete, Filme für kulturelle und pädagogische Institutionen sowie freie Kunst- und Medienprojekte.[4] 2017 wurde die Firma Cinetix GmbH aus Altersgründen aufgelöst; unter LiMaMedia arbeitet Lilo Mangelsdorff freiberuflich weiter.[3]

Für ihren Film Damen und Herren ab 65 über ein Tanzprojekt der Wuppertaler Choreographin Pina Bausch wurde sie 2003 mit dem Preis der Deutschen Filmkritik in der Rubrik Dokumentarfilm[5] und 2004 mit dem Jury-Preis Dance on Camera Festival New York[6] ausgezeichnet. 2014 gewann ihr Tanzfilm A Horse’s Dream beim Wettbewerb Choreographic Captures den 1. Preis und den Kinopreis.[7] Ihr Kurzfilm Irgendwo habe ich Sie schon mal gesehen (1998) wurde 2000 für den Internationalen Medien-/Kunstpreis des Zentrums für Kunst und Medien Karlsruhe (ZKM) nominiert.[8]

Mangelsdorffs Filme werden weltweit auf Festivals gezeigt, u. a. auf dem International Film Festival Rotterdam (1996)[9], der Semana Internacional De Cine de Valladolid (2003)[10], dem Dance on Camera Festival New York (2004)[11], dem Göteborg Film Festival (2005)[12], dem Sguardi Altrove film festival a regia femminile (2010)[13] und dem Dance for World Film Festival Boston (2018)[14]. In Deutschland waren ihre Filme u. a. auf folgenden Festivals zu sehen: Frankfurter Filmschau, Lichter Filmfest Frankfurt International, Feminale Köln, Internationales Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm DOK Leipzig, Kinofest Lünen, Internationale Filmwoche Mannheim, Internationaler Experimentalfilm Workshop Osnabrück, Internationale Kurzfilmtage Oberhausen, Internationale Grenzland-Filmtage Selb, Filmfestival Max Ophüls Preis Saarbrücken, Internationaler Medienkunstpreis (ZKM Karlsruhe) und Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest.[15]

Filmografie (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 1984: Zwischen zwei Städten, 10 min.
  • 1984: Was wäre der Staat ohne seine Mauern?, mit Wolfgang Schemmert und Petra Baumgardt, 75 min.
  • 1985: Viva aviS, 6 min.
  • 1988: Tau Memory (Videoinstallation) mit Wolfgang Schemmert
  • 1989: Happy and …, 44 min.
  • 1993: Zyklus 1, 5:35 min.
  • 1994: Once there was a dog, 3 min.
  • 1995: Das sind wir, 13 min.
  • 1999: Irgendwo habe ich Sie schon mal gesehen, 3:15 min.
  • 2000: Der Bebuquin – Rendezvous mit Carl Einstein, 80 min.
  • 2000: Orpheus; mit Jens Josef, 30 min.
  • 2002: Damen und Herren ab 65, 68 min.
  • 2006: Wir sehen voneinander, 91 min.
  • 2009: Esel Hund Katze Hahn ... und andere Musikanten, 84 min.
  • 2013: Wenn Pferde träumen, 5 min.
  • 2013: A Horse’s Dream, 59 min.
  • 2014: Human Animals Dance, 30 min.
  • 2015: Re_Hearsals, 2:27 min.
  • 2015: Unterwegs in der Musik – Die Komponistin Barbara Heller, 83 min.
  • 2018: Monowi Nebraska, 80 min.
  • 2021: Ball, 2:54 min.
  • 2021: Rasender Stillstand – viral, 11:08 min.

Preise und Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 1984: FBW-Prädikat „wertvoll“ für Zwischen zwei Städten[16]
  • 1986: FBW-Prädikat „wertvoll“ für Viva aviS[16]
  • 1997: Moldau-Stipendium des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst[17]
  • 2003: Preis der deutschen Filmkritik für den besten Dokumentarfilm für Damen und Herren ab 65
  • 2003: Deutscher Kamerapreis für Sophie Maintigneux für Damen und Herren ab 65[18]
  • 2004: Jury-Preis Dance on Camera Festival New York für Damen und Herren ab 65[19]
  • 2006: FBW-Prädikat „wertvoll“ für Wir sehen voneinander[16]
  • 2014: 1. Preis und Kinopreis beim Wettbewerb Choreographic Captures für A Horse’s Dream[7]
  • 2016: FBW-Prädikat „wertvoll“ für Unterwegs in der Musik – Die Komponistin Barbara Heller[16]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Normdatensatz GND 1017307172 von Mangelsdorff, Lilo bei der Deutschen Nationalbibliothek.
  2. Lilo Mangelsdorff. In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 3. Juni 2021.
  3. a b c Lilo Mangelsdorff – Vita. In: limamedia.eu. Lilo Mangelsdorff, abgerufen am 3. Juni 2021.
  4. a b Claudia Prinz: Ein Porträt der Dokumentar- und Experimentalfilmerin Lilo Mangesldorff. In: GRIP 36. Filmhaus Frankfurt e.V., abgerufen am 4. Juni 2021.
  5. Preisträger seit 1956. In: vdfk.de. Verband der deutschen Filmkritik e.V., abgerufen am 4. Juni 2021.
  6. Vita. In: unterwegs-in-der-musik.de. Lilo Mangelsdorff, abgerufen am 4. Juni 2021.
  7. a b Preisverleihung und Ausstellungseröffnung MOVING MOVIES. In: Villa Stuck Blog. Museum Villa Stuck, abgerufen am 4. Juni 2021.
  8. Preisträger und Nominierte. In: zkm.de. ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, abgerufen am 4. Juni 2021.
  9. Lilo Mangelsdorff. In: iffr.com. International Film Festival Rotterdam (IFFR), abgerufen am 13. Juni 2021.
  10. PROGRAMA DE LA SEMANA INTERNACIONAL DE CINE DE VALLADOLID 2003. In: lacisternigadigital.com. Abgerufen am 13. Juni 2021.
  11. Ronnie Scheib: Ladies and Gentlemen Over 65. In: Variety. Abgerufen am 13. Juni 2021.
  12. 26 German films at the 28th Goteborg Film Festival. German Films, 13. Januar 2005, abgerufen am 13. Juni 2021.
  13. Programmheft „Sguardi AltroveFilm Festival a regia femminile“. Abgerufen am 13. Juni 2021.
  14. DANCE FOR WORLD COMMUNITY FILM FESTIVAL 2018. Abgerufen am 13. Juni 2021.
  15. Webvisitenkarte Lilo Mangelsdorff. AGDOK, abgerufen am 13. Juni 2021.
  16. a b c d Personenseite Lilo Mangelsdorff. Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW), abgerufen am 13. Juni 2021.
  17. Vita Lilo Mangelsdorff. Lilo Mangelsdorff, abgerufen am 13. Juni 2021.
  18. Preisträger Sophie Maintigneux. DEUTSCHER KAMERAPREIS Köln e. V., abgerufen am 13. Juni 2021.
  19. Gäste und Filmemacher 2016. In: lichter-filmfest.de. LICHTER – Filmkultur e.V., abgerufen am 13. Juni 2021.