Lis (Bootsklasse)

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Klassenzeichen
Bootsmaße
Länge üA: 5 m
Länge WL: Jollenkreuzer 4,62 m
Breite üA: 1,72 (Family 1,85) m
Tiefgang: 0,25–1,25 m
Masthöhe: Jolle 6,87, Jollenkreuzer 6,95, Family 6,95 m
Gewicht (segelfertig): Jolle 170, Jollenkreuzer 190, Family 220 kg
Gewicht (Ballast, Kiel): optional 30 oder 80 kg
Segelfläche
Großsegel: 8 m²
Fock: 4 oder 5 m²
Genua: 6,2 m²
Spinnaker: 15 m²
Sonstiges
Takelungsart: Slup
Yardstickzahl: Jolle 118, Jollenkreuzer 119
Klasse: Verbandsklasse

Die Lis ist eine Freizeit- und Regattajolle, die seit 1966 bei der Firma Gade Bootsbau Kunststofftechnik GmbH in Aachen gebaut wird.

Der Name Lis leitet sich ab von der Umkehrung des Spitznamens Sil. Da es eine Sil-Jolle schon gab, wurde eben Lis daraus. Bisher wurden über 1600 Boote[1] verkauft.

Von der Lis gibt es drei Varianten: Grundmodell ist die Lis-Jolle, die ein flaches Vorschiff mit einer niedrigen Schlupfkajüte besitzt. Beim Lis-Jollenkreuzer wurde eine kleine Kajüte (1,10 m hoch mit Tisch resp. Liegefläche für 2 Personen) auf den ansonsten identischen Jollenrumpf aufgesetzt. Bei der Lis-Family wurde der Rumpf um 13 cm verbreitert, die Kajüte etwas vergrößert (ca. 20 cm in der Länge und in der Breite) und zusätzlich die Bordwand erhöht und als Süllrand ausgeführt.[2][3]

Der Rumpf ist eine Rundspantkonstruktion aus GfK und wird im Handauflegeverfahren hergestellt. In den Seitenkästen befinden sich Auftriebkörper aus Schaumpolystyrol, die das Boot unsinkbar machen. Seit 1972 wird die Lis mit doppeltem Boden, selbstlenzendem Cockpit und GfK-Schwert gefertigt; ältere Modelle haben entweder ein Holz- oder ein Ballastschwert aus Eisen[4]. Der Schwertkasten überragt den doppelten Boden nur minimal, der Cockpitboden ist dadurch nahezu eben.[5]

Lis-Jollenkreuzer auf dem Edersee
Lis-Jollen am Steg auf der Alster

Das Rigg ist bei allen drei Varianten gleich[6]. Es handelt sich, wie bei Jollen dieser Größe üblich, um eine 7/8 Sluptakelung ohne Achterstag. Der Großbaum ist hoch angeschlagen, wodurch viel Kopffreiheit vorhanden ist.

Die Lis nimmt bei leichtem Wind schnell Tempo auf und kommt bei Windstärke 4 bis 5 ins Gleiten. Sie wird meistens zu zweit gesegelt, lässt sich aber ebenso einhand segeln (mit verlängertem Pinnenausleger auch im Trapez)[7].

Seit 1969 existiert eine Klassenvereinigung[3], die Lis-Klasse ist eine vom DSV anerkannte Verbandsklasse[8]. Für die Jolle und den Jollenkreuzer werden unterschiedliche Yardstickzahlen[9] veröffentlicht.

Reviere mit größeren Lis-Flotten sind der Adolfosee, der Baldeneysee, der Halterner Stausee, der Langener Waldsee, der Möhnesee, der Unterbacher See und der Rursee.[10]

Commons: Lis (dinghy) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Der Werftbesuch - Werft Gade. (PDF; 757 kB) In: Segelmagazin 09/2011. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. März 2016; abgerufen am 1. Oktober 2011.
  2. Lis-Jolle. Gade Bootsbau Kunststofftechnik, abgerufen am 1. August 2013.
  3. a b Lis-Klassenvereinigung e.V.
  4. Gade Bootsbau feiert Jubiläum. In: Yacht online. 2. Juni 2006, abgerufen am 17. Juli 2010.
  5. Lis Jollenkreuzer. Lis-Klassenvereinigung e.V., archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Januar 2012; abgerufen am 14. September 2011.
  6. Lis Family für Einsteiger und Regattasegler, in: bootswirtschaft 2/2010, S. 40 PDF (Memento vom 5. Februar 2016 im Internet Archive)
  7. Lis – die eierlegende Wollmilchsau, in: Segler-Zeitung 3/2010, S. 102 PDF (Memento vom 5. Februar 2016 im Internet Archive)
  8. Klassenvereinigungen. In: Deutscher Segler-Verband. Abgerufen am 2. Dezember 2014.
  9. DSV-Yardstickzahlen PDF (Memento vom 21. März 2017 im Internet Archive)
  10. Reviere. Lis-Klassenvereinigung, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. August 2011; abgerufen am 9. Oktober 2011.