Long Terminal Repeat
Ein LTR (long terminal repeat) ist eine 200-600bp lange DNA-Wiederholungseinheit, die LTR-Elemente genannte Gene zu beiden Seiten flankieren und diese nach dem Herausschneiden zur Reintegration ins Genom befähigen (Transposition).[1] Bei Retroviren sind an beiden Enden des Genoms LTR, die die spätere Integration zum Provirus vermitteln.
Inhaltsverzeichnis
Aufbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
LTRs enthalten alle Signalsequenzen, die zur Steuerung der Genexpression notwendig sind von 5' nach 3':
- Abschnitt U3 (unique 3') mit GRE (charakteristische Basensequenz TGTTA), Enhancer (TGTGCTAAG) und Promotor (TATA-Box)
- Abschnitt R (redundant) mit einem Polyadenylierungssignal (AATAAA) für die Bildung eines poly(A)-Schwanzes zur Stabilisierung der mRNA (siehe Transkription und Gen)
- Abschnitt U5 (unique 5')
Funktionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
LTRs können die Transkription initiieren, verstärken und steuern. Sie bieten Bindungsstellen für Transkriptionsfaktoren, die für die Gewebespezifität verantwortlich sind. Sie können aber auch die Transkription terminieren.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Susanne Modrow, Dietrich Falke, Uwe Truyen: Molekulare Virologie. Eine Einführung für Biologen und Mediziner. 2. Auflage. Spektrum-Lehrbuch, Heidelberg 2002, ISBN 3-8274-1086-X. (mit Literaturangaben, englische Übersetzung 2006).
- David M. Knipe, Peter M. Howley et al. (eds.): Fields’ Virology. (2 Bände; Standardwerk der Virologie) 5. Auflage, Lippincott Williams & Wilkins, Philadelphia 2007, ISBN 978-0-7817-6060-7.
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ M. Zaratiegui: Influence of long terminal repeat retrotransposons in the genomes of fission yeasts. In: Biochemical Society transactions. Band 41, Nummer 6, Dezember 2013, S. 1629–1633, ISSN 1470-8752. doi:10.1042/BST20130207. PMID 24256266.