Lothar Ruschmeier
Lothar Ruschmeier (* 5. November 1945 in Minden; † 19. August 2012 in Köln) war ein deutscher Kommunalpolitiker (SPD). Von 1990 bis 1998 war er Oberstadtdirektor der Stadt Köln.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ruschmeier war in den Jahren 1975 bis 1989 Ortsvereinsvorsitzender der Troisdorfer SPD und von 1979 bis 1982 Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Troisdorf.[1] Die Kaiser Baugruppe macht ihn für das Scheitern ihrer Verhandlungen mit der Stadt Troisdorf um die Zukunft des sogenannten Kaiserbaus mitverantwortlich.[2]
Danach wurde er Dezernent für Soziales, Schule, Wohnungsbau, Jugend und Sport in der Stadt Köln. Außerdem bekleidete er für zwei Jahre die Stelle des Büroleiters bei dem damaligen Kölner Oberstadtdirektor Kurt Rossa. Am 27. März 1990 wählte der Rat der Stadt Köln Ruschmeier zu dessen Nachfolger.
Als Oberstadtdirektor trug er Verantwortung für den Bau der KölnArena und den Bau der Kölner Müllverbrennungsanlage. In dem anschließenden Korruptionsverfahren zur Kölner Spendenaffäre erklärte Ruschmeier, sich an keine Einzelheiten dazu erinnern zu können.[3]
Seine Dienstzeit als Oberstadtdirektor endete am 22. April 1998. Bereits zuvor teilte das Privatbankhaus Sal. Oppenheim am 24. März 1998 mit, Ruschmeier werde unmittelbar nach Ende seiner Dienstzeit bei der Stadt als gleichberechtigter Geschäftsführer neben Matthias Graf von Krockow und Josef Esch in die Geschäftsleitung der Oppenheim-Esch-Holding eintreten. Damit wechselte er in die Unternehmensgruppe, mit der er als Oberstadtdirektor wiederholt zu tun hatte.[4][5] Diese Unternehmensgruppe war für eine Vielzahl die Stadt Köln benachteiligende und schädigende Verträge verantwortlich (Beispiele: KölnArena, KölnMesse).[6]
Nach der Beendigung seiner politischen Laufbahn engagierte sich Ruschmeier ehrenamtlich u. a. auch als Vorsitzender der Kölner Jugendhilfe sowie als Aufsichtsrat beim 1. FC Köln.
Ruschmeier war verheiratet und Vater von zwei Söhnen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Carl Dietmar: Die Chronik Kölns. Kölner Stadt-Anzeiger u. a., Köln 1991, ISBN 3-611-00193-7.
- Gerd Huppertz, Axel Pollheim (Hrsg.): 100 Kölner Köpfe. Edition 100 Kölner Köpfe, Köln 1995, ISBN 3-00-000234-0.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Inge Schürmann: Kölns früher Oberstadtdirektor verstorben, Presse- und Informationsamt der Stadt Köln vom 19. August 2012, auf www.stadt-koeln.de
- Rede von Oberbürgermeister Jürgen Roters anlässlich Beisetzung von Lothar Ruschmeier (PDF; 23 kB) am 24. August 2012 auf www.stadt-koeln.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ www.spd-troisdorf.de: Trauer um Lothar Ruschmeier
- ↑ kaiserbaugruppe.de: Die Tragödie um den sogenannten „ KAISERBAU „bei Troisdorf. ( vom 8. Oktober 2013 im Internet Archive)
- ↑ Werner Rügemer: Gedächtnisschwund – Ruschmeier und der Müllprozess. In: StadtRevue. März 2004, ehemals im (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 31. Juli 2024 (Ausgabe 03/2004). (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
- ↑ WDR-Fernsehen, Reihe die story, Ingolf Gritschneder, Georg Wellmann, Gert Monheim (Redaktion): Milliarden-Monopoly. Die verschwiegenen Geschäfte der Oppenheim-Esch-Holding (PDF; 101 kB), gesendet am 4. Juli 2005, 22.30 Uhr im WDR-Fernsehen
- ↑ Hoppenstedt: Firmendatenbank - Groß- und Mittelständische Unternehmen, Auszug am 8. Juli 2009
- ↑ Das Kölner Spiel ist aus, Zeit Online vom 11. Mai 2012
Personendaten | |
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NAME | Ruschmeier, Lothar |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (SPD), Oberstadtdirektor von Köln |
GEBURTSDATUM | 5. November 1945 |
GEBURTSORT | Minden |
STERBEDATUM | 19. August 2012 |
STERBEORT | Köln |