Lutherkirche (Halle)

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Lutherkirche in Halle (Saale)

Die evangelische Lutherkirche ist ein Kirchengebäude im südlich des Stadtzentrums gelegenen Lutherviertel in Halle (Saale). Die Kirchengemeinde gehört zum Kirchenkreis Halle-Saalkreis der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.

Baugeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebäude wurde nach Plänen von Raimund Ostermaier im Stil der Neuen Sachlichkeit errichtet. Die Grundsteinlegung fand 1928 am 10. November, dem Geburtstag Martin Luthers, statt. Nach nur einjähriger Bauzeit erfolgte am 10. November 1929 die Einweihung.

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kirchenschiff besitzt einen geräumigen Saal mit eingezogenem rechteckigen Chor. Der Turm ist rechts an der Eingangsgiebelseite angeordnet und bildet die bauliche Verbindung zum benachbarten Gemeindehaus. Er verfügt über eine offene Laterne an der Spitze. An der Fassade, den Fenstern und dem Tonnengewölbe wiederholt sich der Spitzbogen der Gotik als tragendes Motiv.

Der Innenraum ist stützenfrei. Das Tonnengewölbe wird von spitzbogigen Binderelementen aus Beton getragen. Die Lutherbüste in der Vorhalle stammt vom Bildhauer Wilhelm Groß, ebenso das Kruzifix im Altarraum.

Die Glasfenster der Apsis stammen von Christel Kuball.

Blick ins Innere zur Orgel

Die Orgel wurde 1929/1930 von der Orgelbaufirma Rühlmann erbaut. Das Instrument hat 43 Register auf drei Manualwerken und Pedal.[1] Ihre Klanggestalt ist heute aber nicht mehr die originale.

I Hauptwerk C–g3
01. Pommer 16′
02. Principal 08′
03. Gemshorn 08′
04. Rohrgedackt 08′
05. Octave 04′
06. Nachthorn 04′
07. Quinte 0223
08. Oktave 02′
09. Mixtur III–V
10. Trompete 08′
II Oberwerk C–g3
11. Italienisch Principal 08′
12. Gemshorn 08′
13. Quintadena 08′
14. Principal 04′
15. Blockflöte 04′
16. Octave 02′
17. Sifflöte 0113
18. Zimbel III
19. Rankett 16′
20. Horn 08′
III Schwellwerk C–g3
21. Lieblich Gedackt 16′
22. Principal 08′
23. Gedackt 08′
24. Portunalflöte 08′
25. Aeoline 08′
26. Fugara 04′
27. Rohrflöte 04′
28. Zartquinte 0223
29. Waldflöte 02′
30. Terz 0135
31. Oktävlein 08′
32. Kornett IV
33. Krummhorn 08′
Pedalwerk C–f1
34. Principal 16′
35. Subbaß 16′
36. Zartbaß (= Nr. 21) 16′
37. Oktavbaß 08′
38. Cello 08′
39. Choralbaß 04′
40. Rauschpfeife IV
41. Posaune 16′
42. Trompete 08′
43. Singend Kornett 02′
  • Normalkoppeln II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P,

Glocken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Weihe der Kirche erklangen vier Glocken in der Tonfolge c′ – e′ – g′ – a′, gegossen von Schilling/Apolda, sowie vier Uhrschlagglocken. 1942 mussten drei große Glocken sowie drei Uhrschlagglocken abgegeben werden.

Später konnte die Gemeinde eine Glocke aus Haynsburg bei Zeitz, gegossen 1576 von Eckhart Kucher, sowie eine weitere Glocke von Schilling/Apolda anschaffen. Alle drei Glocken hängen in einem Stahlglockenstuhl an gekröpften Jochen, die Tonfolge ist heute fis′ – a′ – c″.

Übersicht

Glocke Gießer, Gussort Gussjahr Durchmesser Schlagton
1 Eckhart Kucher, Erfurt 1576 1119 mm0 fis′
2 Franz Schilling/Apolda 1929 871 mm a′
3 Peter Schilling/Apolda 1958 725 mm c″

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Holger Brülls / Thomas Dietzsch: Architekturführer Halle an der Saale. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-496-01202-1. Seite 190.
  • Peggy Grötschel, Matthias Behne: Die Kirchen in der Stadt Halle. Mitteldeutscher Verlag, Halle 2006, ISBN 3-89812-352-9, Seiten 88–89.
  • Klaus-Martin Bresgott: Lutherkirche Halle (Saale)-Lutherviertel, in: Neue Sakrale Räume. 100 Kirchen der Klassischen Moderne. Zürich 2019. S. 104f.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lutherkirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 51° 27′ 27,2″ N, 11° 58′ 37,2″ O