Mörderhausen
Mörderhausen war eine Ortschaft am Stromberg. Sie befand sich etwa 2,5 Kilometer südwestlich des Ortes Zaberfeld.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ursprünglich hieß die Ortschaft nur Hausen. Nachdem zwei Brüder im Streit einander umgebracht hatten, wurde der Name in Mörderhausen bzw. Mord- oder Morderhusen umgeändert.[2] Ulrich von Magenheim beurkundete im Jahr 1289 den Verkauf von Weinbergen durch eine Irmingard von Mörderhausen und deren Erben.[3] Dies stellt die erste urkundliche Erwähnung Mörderhausens dar.[4]
Mörderhausen lag an der sogenannten Burgstraße, die von der Zabertalstraße über den Vogtsberg nach Mörderhausen und von dort nach Sternenfels führte. Ein weiterer überlieferter Straßenname ist der Totenweg nach Leonbronn. Auf diesem Weg brachten die Bewohner von Mörderhausen, die nach Leonbronn eingepfarrt waren, ihre Toten zur Bestattung.[5]
Mörderhausen wurde im Jahr 1360 von Herzog Ruprecht von der Pfalz zerstört.[6] Seitdem ist es eine Wüstung.[2]
Laut Karl Bofinger stand der heute in der Ortschaft Leonbronn befindliche Gerichtstisch ursprünglich an einem Kreuzweg von Mörderhausen. Noch im 19. Jahrhundert soll auf der Flur Mörderhausen im Freien Gericht gehalten worden sein. Bofinger verweist übrigens die Erklärung des Ortsnamens in den Bereich der Sage.[7]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Werner Heim: Die Ortswüstungen des Kreises Heilbronn. In: Historischer Verein Heilbronn, 22. Veröffentlichung 1957, S. 40–74, hier S. 62
- ↑ a b Stefanie Pfäffle: Margeriten deuten auf Siedlung hin. In: Heilbronner Stimme. 2. Juni 2010 (bei stimme.de [abgerufen am 12. April 2013]).
- ↑ Wirtembergisches Urkundenbuch. Band IX, Nr. 3802. Stuttgart 1907, S. 244 (Digitalisat, Onlineausgabe), etwas anders wird der Vorgang in einem Text über Heinrich von Brettach dargestellt.
- ↑ Mörderhausen auf leo-bw
- ↑ Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. Lindemann, Stuttgart 1873, S. 447 (online)
- ↑ Karl Klunzinger: Geschichte des Zabergäus und des jetzigen Oberamts Brackenheim. Band 1. Autenrieth, 1841, S. 16 (online).
- ↑ Karl Bofinger: Sitte und Brauchtum im Kreis Brackenheim. Kohlhammer, Stuttgart 1938, S. 11
Koordinaten: 49° 3′ 0″ N, 8° 54′ 7,2″ O