Mahmood Falaki

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Mahmood Falaki (* 22. Mai 1951 in Ramsar, Nordpersien am Kaspischen Meer) ist ein iranischer Sprachwissenschaftler und Schriftsteller, der seit 1983 im deutschen Exil lebt und auch auf Deutsch schreibt.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er studierte Chemie und Bibliothekswissenschaft im Iran, dann Germanistik und Iranistik an der Universität Hamburg. Er wurde 2012 mit der Thematik Goethe und Hafis an der Universität Hamburg zum Doktor phil. promoviert.

In der Schahzeit wurde er wegen seiner politisch-literarischen Aktivitäten zu drei Jahren Haft verurteilt. Nach der Islamischen Revolution 1979 und der Freilassung aus dem Gefängnis konnte er seinen ersten Gedichtband veröffentlichen. Nach der Übernahme der Herrschaft durch die Mullahs wurde die Fortsetzung seiner literarischen Arbeit zunehmend schwieriger. Er musste schließlich 1983 das Land verlassen. Seitdem lebt er in Deutschland. (Ein Jahr in Andernach, zwei Jahre in Bonn, seit 1986 in Hamburg). Im Iran arbeitete er zuletzt an der Freien Universität Irans.

Seine literarische Arbeit umfasst Lyrik, Erzählungen und Romane sowie literaturwissenschaftliche Arbeiten, wobei bisher 31 Bücher vorliegen. Er schreibt auf Persisch und Deutsch. Einige seiner Werke sind auf Deutsch erschienen. Zu seinen Arbeiten gehören auch das Persisch-Sprachlehrbuch für Deutsche Wir sprechen Persisch in drei Bänden (Sujet Verlag, 2014). Er arbeitete ebenfalls in Deutschland als Dozent für persische Sprache und Literatur. Einige von Falakis Gedichten wurden in fünf Sprachen übersetzt. Auf Einladung verschiedener Institutionen hielt er Lesungen und Vorträge in vielen europäischen Ländern sowie in den USA, Kanada und Australien.

Publikationen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Verirrt (Erzählungen 1995)[1]
  • Lautloses Flüstern (Gedichtband 1995)[2]
  • Die Schatten (Roman 2003)[3]
  • Fremdheit in Kafkas Werken und Kafkas Wirkung auf die persische Literatur (Studie 2005)
  • Klang aus Ferne und Felsen (Gedichtband 2008)[4]
  • Carolas andere Tode (Roman 2009)[5]
  • Ich bin Ausländer, und das ist auch gut so (Kurzgeschichten 2013)[6]
  • Goethe und Hafis: Verstehen und Missverstehen in Wechselbeziehung deutscher und persischer Kultur. Berlin, Schiler Verlag 2013[7]
  • Tödliche Fremde (Roman 2018)[8]
  • Khayyams Weltsicht (Lyrik 2020)[9]
  • Interview[10], Deutsches Exilarchiv 1933–1945 der Deutschen Nationalbibliothek, Künste im Exil
  • Exilograph. Walter A. Berendsohn Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur. Newslettertitel: Die Gegenwart des Exils. Zur Konjunktur von Exilerzählungen in der neueren Literatur.[11]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mahmood Falaki: Verirrt. IKW, 1995, ISBN 3-910069-22-3.
  2. Mahmood Falaki: Lautloses Flüstern. Hrsg.: Internationales Kulturwerk. 1995, ISBN 3-910069-67-3.
  3. Mahmood Falaki: Die Schatten. 2. Auflage. Sujet Verlag, Bremen 2004, ISBN 3-933995-07-8.
  4. Mahmood Falaki: Klang aus Ferne und Felsen. 2. Auflage. Sujet Verlag, Bremen 2013, ISBN 978-3-944201-06-1.
  5. Mahmood Falaki: Carolas andere Tode. Sujet Verlag, Bremen 2009, ISBN 978-3-933995-44-5.
  6. Mahmood Falaki: Ich bin Ausländer und das ist auch gut so. Sujet Verlag, Bremen 2013, ISBN 978-3-96202-016-3.
  7. Mahmood Falaki: Goethe und Hafis: Verstehen und Missverstehen in Wechselbeziehung deutscher und persischer Kultur. Dissertation. Schiler Verlag, Berlin 2013.
  8. Mahmood Falaki: Tödliche Fremde. Sujet Verlag, Bremen 2018, ISBN 978-3-96202-022-4.
  9. Mahmood Falaki: Khayyams Weltsicht. 2. Auflage. Goethe & Hais, 2020, ISBN 978-3-940762-71-9.
  10. Mahmood Falaki: Interview mit dem Schriftsteller Mahmood Falaki. In: Künste im Exil. Deutsches Exilarchiv 1933–1945 der Deutschen Nationalbibliothek, 2013, abgerufen am 9. März 2024.
  11. Newsletter Nr. 21, Winter 2013/14: Gegenwart des Exils. (PDF) In: Uni Hamburg. Exilograph. Walter A. Berendsohn Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur, abgerufen am 9. März 2024.