Majakowskiring

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Der Majakowskiring ist ein ellipsenfömiger Straßenzug im Bezirk Pankow von Berlin, Ortsteil Niederschönhausen. Bekannt wurde das Viertel auch, da es zeitweise Wohnsitz vieler Vertreter der SED-Führung war.

Der Majakowskiring verläuft von der westlich gelegenen Bundesstraße 96a, die in diesem Straßenzug den Namen Grabbeallee trägt, bis zu der östlich am Park des Schlosses Niederschönhausen befindlichen Ossietzkystraße. Bis zum 4. Mai 1950 trug der Ring die Namen Kronprinzen- (der nördliche Streckenverlauf) und Viktoriastraße (der südliche Teil des Straßenzuges) und wurde dann nach dem russischen Dichter Wladimir Wladimirowitsch Majakowski umbenannt. Zunächst hieß der Ring für kurze Zeit Majakowskistraße.

Die anliegenden Häuser haben überwiegend Villen-Charakter, in erster Linie wohnten hier Industrielle, bis die Mehrheit der Eigentümer nach dem Krieg enteignet wurden. Vereinzelt erhielten die Alteigentümer für eine Übergangszeit aber auch Mietzahlungen, so im Fall des Hauses Nr. 29. Als die Eigentümer 1950 Ost-Berlin verließen, wurden auch sie enteignet.

Bis 1960 wohnten hier nun die Mitglieder der DDR-Regierung, nachdem die Häuser im Sinne der neuen Bewohner von Architekten wie Hans Scharoun umgebaut wurden. Der Majakowskiring (oder aber auch der Bezirk Pankow) wurden fortan gerne auch als Synonym für die DDR-Regierung verwendet. So sprach Konrad Adenauer von den „Herren in Pankoff“, bekannt auch das Lied „Sonderzug nach Pankow“ von Udo Lindenberg.

Die im Viertel am Majakowskiring wohnenden Regierungsvertreter wurden mit einer Mauer von der Außenwelt abgeschirmt. Dies wurde auch nach dem Umzug der Politiker nach Wandlitz im Jahre 1960 beibehalten. Wegen der Abschottung sprach man auch vom sogenannten „Städtchen“. Erst als Lotte Ulbricht 1973 nach dem Tod ihres Mannes Walter Ulbricht wieder in den Majakowskiring zurückkehren wollte, wurden die Sperren und Kontrollen aufgehoben. Jedoch untersagte man ihr, an ihren ursprünglichen Wohnsitz zurückzukehren, man wies ihr nunmehr das Haus Nummer 12 zu, in dem sie bis zu ihrem Tode 2002 lebte. 1975 sprengte man das Haus 28/30, da man versuchte, alles, was an Walter Ulbricht erinnerte, aus den Geschichtsbüchern und den Erinnerungen zu tilgen.

Häuser und ihre Bewohner:

  • [1] - Auszug aus dem Berliner Stadtplan

Koordinaten: 52° 34′ 31″ N, 13° 24′ 10″ O