Marcus Licinius Crassus (Konsul 30 v. Chr.)

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Marcus Licinius Crassus (* um 60 v. Chr.) war ein römischer Politiker der späten Republik und der augusteischen Zeit.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Crassus war ein Sohn des Marcus Licinius Crassus, des älteren Sohns des gleichnamigen Triumvirn, und der Caecilia Metella, die durch ihr Grabmal an der Via Appia bekannt ist. In den Bürgerkriegen nach dem Tod Gaius Iulius Caesars kämpfte er zunächst auf der Seite des Sextus Pompeius. Als dieser 39 v. Chr. bei Misenum einen Waffenstillstand mit Octavian (dem späteren Augustus) und Marcus Antonius schloss, konnte Crassus nach Rom zurückkehren. Ab 36 v. Chr. war er Anhänger des Antonius und Statthalter der Provinz Creta et Cyrene.

Als der Konflikt zwischen Octavian und Antonius ausbrach, lief Crassus kurz vor der Schlacht bei Actium zu Octavian über und wurde mit dem Konsulat des Jahres 30 v. Chr. (zusammen mit Octavian selbst) belohnt. In den beiden folgenden Jahren kommandierte er als Prokonsul von Makedonien starke Truppenverbände auf dem Balkan und kämpfte erfolgreich gegen verschiedene Völker. Dabei gelang es ihm 29 v. Chr., den König der Bastarner eigenhändig zu töten, wodurch er nach eigener Ansicht den Anspruch auf die Spolia opima erhielt (was nur drei früheren römischen Feldherren gelungen war).

Gegen den Willen Octavians führte Crassus den Krieg gegen Thraker und Geten weiter, als ihm bereits ein Triumph zuerkannt worden war. Diesen feierte er am 4. Juli 27 v. Chr. Seinen Anspruch, die dem Bastarnerkönig abgenommene Rüstung als spolia opima zu weihen, wies Augustus (wie Octavian seit Anfang des Jahres genannt wurde) zurück: Crassus habe nicht als autonomer Feldherr („unter seinen eigenen Auspizien“) gekämpft, sondern unter dem Imperium Octavians, dem somit alle Ehrungen zuständen. In der althistorischen Forschung ist umstritten, ob Augustus’ Behauptung mit der früheren Praxis der spolia opima übereinstimmt oder von ihm erfunden wurde, um das militärische Monopol des Princeps zu sichern.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]