Mariä Himmelfahrt (Biburg)

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Kirche Mariä Himmelfahrt in Biburg

Die katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Biburg, einem Ortsteil der Gemeinde Alling im oberbayerischen Landkreis Fürstenfeldbruck, ist ein ursprünglich spätgotischer Bau, der als Baudenkmal geschützt ist.[1][2]

Baubeschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben dem spätgotischen polygonalen Chor steht der Turm aus gleicher Zeit. Der Chor wurde um 1750 barockisiert, sein gotisches Rippengewölbe abgeschlagen.[3][4] Das einschiffige Langhaus war damals nicht barockisiert worden[4] und wurde 1883 erneuert und erweitert. Die Blendengliederung und die Rundbogenfriese[3] der Langhaus-Außenwände sind ein historisierender Rückgriff auf romanische Bauformen.

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chorfresken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die barocken Deckenfresken im Chor wurden um 1750 von einem unbekannten Maler geschaffen. In Frage kommen etwa die Allinger Maler Franz Schmid oder Johann Schmid, doch lässt der „sehr beeinträchtigte“[4] Erhaltungszustand keine stilkritische Beurteilung oder Malerzuschreibung zu. Im späten 19. Jahrhundert (1883?) wurden die Fresken mit einem neuromanischen Sternenhimmel übermalt. Als 1916 erneut umdekoriert werden sollte, wurden die Fresken wieder aufgefunden, freigelegt und in eine neoklassizistische Dekoration eingebunden, die bei der Restaurierung von 1956 wieder entfernt wurde.

Das 3,50 × 2,00 m große Hauptbild zeigt die Himmelfahrt Mariens, entsprechend dem Patrozinium der Kirche: Von ihrem Sarkophag (am unteren Bildrand) ausgehend wird Maria von Engeln nach oben getragen, wo das Marienmonogramm erscheint. Dieses ist von einer weiteren Schar kleiner Engel umgeben, die ein Spruchband mit den lateinischen Worten der Lauretanischen Litanei tragen: „Regina Angelorum“ (Königin der Engel).[4] Acht Rocaille-Kartuschen in den Gewölbezwickeln umgeben das Hauptbild; nur die zwei größeren zeigen Mariensymbole. Deren deutsche Beischriften „Schön wie der Mond“ und „Erwählt wie die Sonne“ sind dem Hohelied (Hld 6,10 EU) entnommen.[5]

Übrige Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Drei Altäre und ein großes Kruzifix in neuromanischen Formen, die Kanzel, das Gestühl im Chor und der Kreuzweg wurden 1883 angeschafft. Sie stammen einheitlich aus der Werkstatt von Sebastian Steiner in Fürstenfeldbruck. Die ebenfalls gegen Ende des 19. Jahrhunderts geschaffenen Bleiglasfenster im Chor (rechts bzw. links vom Hochaltar) zeigen die heiligen Leonhard und Florian, die Schutzpatrone des Viehs und gegen Feuersnot.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Max Gruber, Klaus Kraft, Michael Meier, Wilhelm Neu (Bearbeiter): Westlicher Umkreis (= Die Kunst- und Kulturdenkmäler in der Region München. Band 1). Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1977, DNB 770396186, S. 211.
  • Cordula Böhm: Biburg. In: Landkreis Fürstenfeldbruck. Bearbeitet von Anna Bauer-Wild, Brigitte Sauerländer, Brigitte Volk-Knüttel. Photographische Aufnahmen Wolf-Christian von der Mülbe (= Hermann Bauer, Bernhard Rupprecht [Hrsg.]: Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland. Band 4). Hirmer Verlag, München 1995, ISBN 3-7774-6310-8, S. 26–29.
  • Volker Liedke, Peter Weinzierl: Landkreis Fürstenfeldbruck (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. Band I.12). Karl M. Lipp Verlag, München 1996, ISBN 3-87490-574-8, S. 10.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mariä Himmelfahrt (Biburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Volker Liedke, Peter Weinzierl: Landkreis Fürstenfeldbruck (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. Band I.12). Karl M. Lipp Verlag, München 1996, ISBN 3-87490-574-8, S. 10.
  2. Denkmalliste für Alling (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, Ausgabe vom 11. Oktober 2023.
  3. a b Max Gruber, Klaus Kraft, Michael Meier, Wilhelm Neu (Bearbeiter): Westlicher Umkreis (= Die Kunst- und Kulturdenkmäler in der Region München. Band 1). Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1977, DNB 770396186, S. 211 (Die Angabe des Patroziniums mit „Mariae Geburt“ mag auf Verwechslung mit dem benachbarten Alling zurückgehen.).
  4. a b c d Cordula Böhm: Biburg. In: Landkreis Fürstenfeldbruck. Bearbeitet von Anna Bauer-Wild, Brigitte Sauerländer, Brigitte Volk-Knüttel. Photographische Aufnahmen Wolf-Christian von der Mülbe (= Hermann Bauer, Bernhard Rupprecht [Hrsg.]: Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland. Band 4). Hirmer Verlag, München 1995, ISBN 3-7774-6310-8, S. 26–29 (Die Angabe des Patroziniums mit „Mariä Geburt“ mag auf Verwechslung mit dem benachbarten Alling zurückgehen.).
  5. Die entsprechenden, andernorts häufig bei diesen Darstellungen angegebenen lateinischen Worte lauten: „Pulchra ut luna“ und „Electa ut sol“. – Der die Sonne betreffende Text ist in den Bibelhandschriften unterschiedlich überliefert, und entsprechend unterschiedlich wird er in den deutschen Übersetzungen wiedergegeben.

Koordinaten: 48° 9′ 7,3″ N, 11° 15′ 33,9″ O