Max-Planck-Institut für Festkörperforschung

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Max-Planck-Institut für Festkörperforschung
Max-Planck-Institut für Festkörperforschung
Max-Planck-Institute für Festkörperforschung und Intelligente Systeme
Kategorie: Forschungseinrichtung
Träger: Max-Planck-Gesellschaft
Rechtsform des Trägers: Eingetragener Verein
Sitz des Trägers: München
Standort der Einrichtung: Stuttgart
Art der Forschung: Grundlagenforschung
Fächer: Naturwissenschaften
Fachgebiete: Festkörperchemie, Festkörperphysik, Interdisziplinär
Grundfinanzierung: Bund (50 %), Länder (50 %)
Leitung: Bernhard Keimer (Geschäftsführender Direktor)
Mitarbeiter: ca. 430
Homepage: www.fkf.mpg.de

Das 1969 gegründete Max-Planck-Institut für Festkörperforschung (MPI-FKF) ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung unter der Trägerschaft der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) und befindet sich, zusammen mit dem Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme (MPI-IS, bis März 2011 MPI für Metallforschung), in Stuttgart-Büsnau.

Forschungsschwerpunkte

Das Max-Planck-Institut für Festkörperforschung (MPI-FKF) konzentriert sich auf die Erforschung der chemischen und physikalischen Eigenschaften von Feststoffen. Forschungsschwerpunkte sind komplexe Materialien sowie die Physik und Chemie auf der Nanometer-Längenskala. In beiden Bereichen sind Transportvorgänge von Elektronen und Ionen von besonderem Interesse.

Abteilungen

In der Abteilung Festkörper-Spektroskopie (Bernhard Keimer) werden Struktur und Dynamik hochkorrelierter elektronischer Materialien mithilfe von spektroskopischen Techniken und Streumethoden untersucht. Von besonderem Interesse ist dabei die Wechselwirkung zwischen Ladungs-, Orbital- und Spin-Freiheitsgraden in Übergangsmetalloxiden sowie der Mechanismus der Hochtemperatur-Supraleitung.

Nanowissenschaften und Nanotechnologie sind die zentralen Forschungsthemen der Abteilung Nanowissenschaften (Klaus Kern) mit dem "bottom-up" Paradigma als Leitgedanke. Ziel der interdisziplinären Forschung an der Nahtstelle von Physik, Chemie und Biologie ist das Verständnis und die Kontrolle von Materie auf atomarer und molekularer Ebene.

In der Abteilung Niedrigdimensionale Elektronensysteme (Klaus von Klitzing) werden Grundlagenuntersuchungen an 2-, 1-, und 0-dimensionalen elektronischen Systemen durchgeführt, bei denen Quanteneffekte dominieren. Die Forschungsarbeiten sind für die modernen Gebiete der Nanoelektronik, Spinelektronik und der Quanteninformationsverarbeitung auf Festkörperbasis von Bedeutung.

Die Abteilung Physikalische Festkörperchemie (Joachim Maier) befasst sich mit der Physikalischen Chemie des Festkörpers, insbesondere mit Chemischer Thermodynamik, Transporteigenschaften und Chemischer Kinetik. Das Hauptanliegen gilt dabei der Ionenleitung und der Defektchemie.

Heterostrukturen von Übergangsmetalloxiden oder verwandten komplexen Materialien eröffnen Möglichkeiten zur Realisierung neuartiger Elektronensysteme. Aufgrund fundamentaler quantenmechanischer Effekte können diese Systeme Eigenschaften aufweisen, die sonst in der Natur nicht zu finden sind. Die Konzeption, das Wachstum und die Erforschung solcher Elektronensysteme stehen im Fokus der Arbeiten der Abteilung Festkörper-Quantenelektronik (Jochen Mannhart).

In der Abteilung Quanten-Vielteilchensysteme (Walter Metzner) werden elektronische Eigenschaften von Festkörpern berechnet. Im Mittelpunkt des Interesses stehen dabei solche Systeme, bei denen elektronische Korrelationen eine wesentliche Rolle spielen, wie zum Beispiel Kuprate, Manganate und andere Übergangsmetalloxide. Korrelationen können Magnetismus, orbitale oder Ladungsordnung sowie Supraleitung verursachen.

Quantenmechanische Korrelationen in Festkörpern führen im Zusammenspiel mit besonderen Eigenschaften der Kristallstrukturen zu einer Vielfalt neuer elektronischer Phasen mit ungewöhnlichen Eigenschaften. In der Abteilung Quantenmaterialien (Hidenori Takagi) werden diese neuen Phasen insbesondere in ÜbergangsmetallOxiden und vergleichbaren Verbindungen untersucht.

Wissenschaftliche Mitglieder

Forschungsgruppen

Seit 2005 wurden insgesamt 9 Forschungsgruppen am Institut eingerichtet: Organische Elektronik (Hagen Klauk, seit 2005); Ultraschnelle Nanooptik (Markus Lippitz, Juniorprofessur an der Universität Stuttgart, seit 2006); Theorie von Halbleiter-Nanostrukturen (Gabriel Bester, seit 2007); Tunnelspektroskopie an stark korrelierten Elektronensystemen (Peter Wahl, seit 2009); Computergestützte Methoden für Supraleitung (Lilia Boeri, 2009-2013); Festkörper-Nanophysik (Jurgen Smet, seit 2011); Nanochemie (Bettina Lotsch, seit 2011); Dynamik nanoelektronischer Systeme (Sebastian Loth, Zusammenarbeit mit dem Center for Free-Electron Laser Science, seit 2011); Nanoskalische funktionelle Heterostrukturen (Ionela Vrejoiu, seit 2012).

International Max Planck Research School (IMPRS)

Das Institut betreibt seit 2014 gemeinsam mit der Universität Stuttgart die "International Max Planck Research School for Condensed Matter Science" (IMPRS-CMS). Der Sprecher ist Bernhard Keimer. Die IMPRS-CMS folgt der "IMPRS for Advanced Materials", die von 2001-2013 gemeinsam mit der Universität Stuttgart und dem MPI für Intelligente Systeme betrieben wurde.

Max Planck Center (Center mit dem MPI-FKF)

Das Max Planck-EPFL Center for Molecular Nanoscience and Technology ist eine Forschungskooperationen zwischen Wissenschaftlern der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) und der Ecole Polytechnique Federale de Lausanne (EPFL), die im Grenzgebiet zwischen Nano- und Biotechnologie neue Materialien erforschen, deren Eigenschaften durch ihre Nanostruktur bestimmt werden.

Das Max Planck-UBC Center for Quantum Materials bietet ein Forum für interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Physikern, Chemikern und Materialwissenschaftlern in der Max-Planck-Gesellschaft und an der University of British Columbia auf dem Gebiet der Quantenphänomene in komplexen Materialien.

Emeritierte Wissenschaftliche Mitglieder

Infrastruktur

Ende 2013 sind insgesamt etwa 430 Mitarbeiter am Institut tätig, darunter ca. 110 Wissenschaftler, 90 Doktoranden und 70 Gastwissenschaftler.

Weblinks