Maximilian Ferdinand Weidenbach

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Max Weidenbach (hinter dem Flaggenmast, rechts von ihm sein Bruder Ernst) im Kreise der Teilnehmer der Lepsius-Expedition auf der Spitze der Cheops-Pyramide, Aquarell von Johann Jakob Frey, 1842

Maximilian Ferdinand Weidenbach (* 6. März 1823 in Naumburg; † 24. August 1890 in Glen Osmond, Australien) war ein deutscher Zeichner, Maler, wissenschaftlicher Illustrator, Teilnehmer einer Expedition nach Ägypten, Goldsucher, preußischer Konsul in Südaustralien und dort Weinbaupionier.

Max Weidenbach wurde als vierter Sohn von acht Kindern von Friedrich August Weidenbach (1790–1860) und Christiane Friederike Vollmer (Vollner) (1795–1863) geboren. Sein Vater war Zeichenlehrer und Maler, bei dem er wie sein älterer Bruder Ernst (1818–1882) ersten Zeichenunterricht erhielt. Im Jahr 1839 zog er mit 16 Jahren nach Berlin und lernte dort unter Anleitung von dem ebenfalls aus Naumburg stammenden Ägyptologen Karl Richard Lepsius Hieroglyphen lesen und dokumentieren. Für Lepsius’ Werk Das Todtenbuch der Ägypter nach dem hieroglyphischen Papyrus in Turin (1842) schuf er die 79 Tafeln.[1]

Zusammen mit seinem Bruder Ernst nahm er an der Preußischen Ägyptenexpedition unter Leitung von Lepsius von 1842 bis 1845 teil und illustrierte später auch das Tafelwerk. In Berlin war er mit seinem Bruder bis 1848 im Neuen Museum mit der malerischen Ausgestaltung nach Motiven der Ägyptenexpedition tätig.

Einige seiner Brüder waren bereits nach Südaustralien ausgewandert, ihnen schloss er sich an und erreichte Adelaide am 12. September 1849. Hier betätigte er sich erfolgreich bei der Exploration neu entdeckter Goldfelder. Er erhielt die Position des ersten preußischen Konsuls für Südaustralien, die er bis 1855 innehatte, und widmete sich dem Weinbau. 1882 erhielt Max Weidenbach die Einladung, um in Deutschland bei einem Jubiläumstreffen der Teilnehmer an der Königlich Preußischen Expedition nach Ägypten teilzunehmen, die mitgebrachten zeichnerischen Werke aus Südaustralien gelten als verschollen.

Weidenbach ist am 24. August 1890 in Glen Osmond gestorben und auf dem dortigen Friedhof Glen Osmond Cemetery beerdigt. Ein Teil seiner ägyptologischen Bücher mit seinem Tagebuch von seinen Reisen und seine Sammlung von Antiken wurde 1944 dem South Australian Museum geschenkt. Erst 2013 wurde in Adelaide sein bisher unveröffentlichtes handschriftliches Tagebuch der 1840er Jahre wiederentdeckt und der Forschung zugänglich gemacht.[2]

  • Christopher Roy Illert: Commemorative biography of Maximilian Ferdinand Weidenbach. Outstanding 19th century egyptologist, artist, explorer and humanitarian. C. Illert [Selbstverlag], Henley Beach, South Australia 1981, ISBN 0-9597201-3-8.
  • Franz H. Thrupp: Maximilian Ferdinand Weidenbach – Member of the Royal Prussian Expedition to Egypt 1842–1845. In: Bulletin of the Australian Centre for Egyptology, Bd. 14 (2003), S. 111–115.
  • Morris L. Bierbrier: Who was who in Egyptology. 4th revised edition. Egypt Exploration Society. London 2012, ISBN 978-0-85698-207-1, S. 568.
  • Sabrina Bernhardt, Sören Franke: Die Teilnehmer der Lepsius-Expedition. In: Elke Freier, Franziska Naether, Siegfried Wagner (Hrsg.): Von Naumburg bis zum Blauen Nil. Die Lepsius-Expedition nach Ägypten und Nubien. Stadtmuseum Naumburg, Naumburg 2012, S. 36–41 (Digitalisat).
  • Marlene Thimann: Pharaonische Altertümer, Goldgräberei und australischer Wein. Das abenteuerliche Leben des Naumburger Maximilian Ferdinand Weidenbach. In: Saale-Unstrut-Jahrbuch, ISSN 1431-0791, Bd. 18, 2013, S. 89–102.
  • Susanne Binder: Der Mann für die Hieroglyphen – Max Weidenbach. In: Silke Grallert, Jana Helmbold-Doyé (Hrsg.): Abenteuer am Nil. Preußen und die Ägyptologie 1842–1845. Kadmos, Berlin 2022, ISBN 978-3-86599-534-6, S. 108–113.

Einzelnachweise

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  1. Édouard NavilleLepsius, Karl Richard. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 51, Duncker & Humblot, Leipzig 1906, S. 659–670.; Karl Richard Lepsius: Das Todtenbuch der Ägypter nach dem hieroglyphischen Papyrus in Turin. Wigand, Leipzig 1842. (PDF; 4,6 MB).
  2. Mystery of Ancient Egypt Diary Uncovered. (Memento des Originals vom 29. November 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.samuseum.sa.gov.au In: Website des South Australian Museum vom 10. Oktober 2013. Abgerufen am 16. November 2014 (englisch); Tim Lloyd: SA Museum finds German Egyptologist Maximillian Weidenbach's treasured diary. In: The Advertiser, Adelaide, 15. Oktober 2013. Abgerufen am 15. November 2014 (englisch).