Meister des Bamberger Klaren-Altars

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Als Meister des Bamberger Klaren-Altars (oder Meister des Bamberger Klarenaltars) wird der spätgotische Maler bezeichnet, der in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts in der Stadt Bamberg in Oberfranken tätig war. Der namentlich nicht bekannte Künstler erhielt seinen Notnamen nach von ihm um 1470 gemalten Altarbildern mit Szenen aus dem Leben der Heiligen und Ordensgründerin Klara. Die erhaltenen sieben Bilder des Klaren-Altars stammen von einem Altar aus dem Bamberger Klarissenkloster[1].

Der Stil des Meister des Bamberger Klaren-Altars steht unter dem Einfluss der Altniederländischen Malerei seiner Zeit. Dieser vor allem aus Flandern kommende Malstil steht am Übergang der Spätgotik in die Frührenaissance. Die Bilder des Meisters zeichnen sich durch die in dieser Kunstepoche entstehende genaue Beobachtung und Einordnung der Figuren in die Perspektive der Bilder sowie durch die Realitätsnähe der ausschmückenden Details aus.[2] Der Meister kannte weiter die Stiche von Martin Schongauer[3], der vermutlich um 1470 in der Werkstatt des Hans Pleydenwurff in Nürnberg gearbeitet hatte und sich ebenfalls mit der neuen naturalistischen Malweise aus Flandern auseinandersetzte.

Die Bilder des Klaren-Altars sind jeweils ungefähr 100 mal 100 Zentimeter groß und zeigen unter anderem, wie Klara die Lehren des hl. Franziskus empfängt, die Übergabe der Ordensregel durch Papst Innozenz IV. an Klara und Klara im Bittgebet mit Erscheinung des Christusknaben. Zu den Bildern des Meisters wird auch ein Bild mit der Stigmatisierung des Heiligen Franziskus gerechnet.

Die Bilder finden sich heute in den Beständen der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen[4] und werden in der Staatsgalerie in der Neuen Residenz in Bamberg ausgestellt. Sie gelten als Meisterwerke der spätgotischen Tafelmalerei in Franken.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Museen der Stadt Bamberg (Hrsg.): Katalog der städtischen Kunst- und Gemälde-Sammlung in Bamberg. Bamberg 1927, S. 4.
  2. Vergleiche Alfred Stange: Deutsche Malerei der Gotik. Bd. 9: Franken, Böhmen und Thüringen-Sachsen in der Zeit von 1400 bis 1500. Berlin 1958, S. 89ff.
  3. Sven Lüken: Die Verkündigung an Maria im 15. und frühen 16. Jahrhundert. Historische und kunsthistorische Untersuchungen. Göttingen 2000, Anm. 547.
  4. BStGS K-R Bestandsliste der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen K-R, L 1562 bis L1569, aufgerufen Februar 2013, Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 16. August 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pinakothek.de.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alfred Stange: Deutsche Malerei der Gotik. Bd. 9: Franken, Böhmen und Thüringen-Sachsen in der Zeit von 1400 bis 1500. Berlin 1958, S. ?.
  • Alfred Stange Die deutschen Tafelbilder vor Dürer. Kritisches Verzeichnis mit Abbildungen und Ergänzungen. Band III: Franken. München 1978, S. ?.
  • Markus Hörsch: Zur Bamberger Malerei in der Jugendzeit Lucas Cranachs. In: Haus für Bayerische Geschichte (Hrsg.): Cranach in Kronach. Ein Malerunternehmer aus Franken. (Ausstellungskatalog). Kronach und Augsburg 1994, S. 96–110.